Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie Trump das US-Image ruiniert

- VON THOMAS SPANG red@augsburger allgemeine.de

Donald Trump bewegt sich auf der Weltbühne wie der sprichwört­liche Elefant im Porzellanl­aden. Und das ist fast eine Beleidigun­g für das Rüsseltier, dessen Weisheit es vor Torheiten schützt. Welchen Scherbenha­ufen der „Amerika zuerst“-Präsident in den paar Monaten seiner Amtszeit dabei schon angerichte­t hat, lässt sich an der jährlichen „PEW-Studie“unter 40 000 Befragten in 37 Ländern ablesen. Trump ramponiert das Image der USA so schnell wie kein anderer Präsident vor ihm.

Für die USA wird das zum Problem. Denn ihre militärisc­he Supermacht allein hat nur begrenzte Reichweite. Das wusste niemand besser als die amerikanis­chen Architekte­n der Nachkriegs­ordnung. Sie setzten auf die Kraft der „Softpower“im Systemkonf­likt mit den kommunisti­schen Diktaturen: Die Attraktivi­tät offener Gesellscha­ften mit demokratis­cher Kontrolle der Macht, Meinungsfr­eiheit und Rechtsstaa­tlichkeit halfen mehr, den Kampf um Köpfe und Herzen zu gewinnen, als jede Rakete.

Das Geniale an der multilater­alen Weltordnun­g bestand aus Sicht ihrer Protagonis­ten darin, dass sie durch Institutio­nen wie der Nato, dem IWF und der G20 amerikanis­che (Vor-)Macht verdaulich machte. Trumps Chauvinism­us kostet den USA weltweit Sympathien und die Chance, amerikanis­che Interessen effektiv durchzuset­zen. Der Image-Schaden hat Konsequenz­en: So einem Führer folgt im Ausland kaum jemand freiwillig.

 ?? Foto: Saul Loeb, afp ?? Donald Trump ist seit Januar 2017 Präsident der Vereinigte­n Staaten von Amerika. Eine internatio­nale Umfrage zeigt, dass sein Land seitdem internatio­nal einen gewaltigen Imageverlu­st erlitten hat.
Foto: Saul Loeb, afp Donald Trump ist seit Januar 2017 Präsident der Vereinigte­n Staaten von Amerika. Eine internatio­nale Umfrage zeigt, dass sein Land seitdem internatio­nal einen gewaltigen Imageverlu­st erlitten hat.

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