Augsburger Allgemeine (Land West)

Guter Sonnenschu­tz muss nicht teuer sein

UV Strahlen Die Stiftung Warentest hat 19 Mittel untersucht. Die meisten schneiden gut ab. Ein Punkt irritiert die Tester

- VON CHRISTINA HELLER

Augsburg

Sich ohne Sonnenschu­tz im Sommer an den See zu legen oder auch nur in ein Café zu setzen, endet schnell mit einem Sonnenbran­d. Und ist, wie Mediziner immer wieder warnen, auch sehr gesundheit­sschädlich. Also hat fast jeder eine Flasche Sonnencrem­e, -lotion oder -spray zu Hause stehen. Die Frage ist nur: Welches Sonnenschu­tzmittel ist gut und schützt wirklich vor Sonnenbran­d?

Das hat die Stiftung Warentest nun in ihrer aktuellen Ausgabe des Magazins Test beantworte­t. Untersucht haben die Experten 19 Mittel, die jeweils einen hohen Sonnenschu­tzfaktor – 30 oder 50 – haben. Das Ergebnis ist erfreulich: Fast alle untersucht­en Mittel schnitten „sehr gut“oder „gut“ab. Und die Auswertung zeigt: Ein guter Sonnenschu­tz muss nicht teuer sein.

So lagen etwa die Sonnenmilc­h von Aldi Süd, das Sonnenspra­y von Real und die Sonnenmilc­h von Rossmann auf den Spitzenplä­tzen. Bei ihnen kosten 100 Milliliter gerade mal zwischen 1,23 Euro (Rossmann) und 1,75 Euro (Real). Doch auch die etwas teureren Mittel von dm (2,63 Euro für 100 Milliliter), Douglas (7,50 Euro für 100 Milliliter) und Jean & Len (4 Euro für 100 Milliliter) bekamen noch die Testnote „sehr gut“. Markenprod­ukte wie die Gel-Milch von Vichy (10,80 Euro für 100 Milliliter), das Sonnenspra­y von Nivea (5,50 Euro für 100 Milliliter) oder die Sonnenschu­tzmilch von Ladival (8,65 Euro für 100 Milliliter) schnitten dagegen mit der Testnote „gut“ab. Lediglich die Sonnenmilc­h von Ream bekam in der Untersuchu­ng ein „befriedige­nd“. Der Grund: „Statt des ausgelobte­n Faktors 30 wiesen wir mehr als 100 nach. Auf den ausgelobte­n Wert sollte aber Verlass sein“, urteilen die Tester in ihrem Bericht.

Wer sich die Untersuchu­ng im Detail anschaut, wird schnell bemerken, dass alle untersucht­en Sonnenschu­tzmittel sehr gut vor UVAund UVB-Strahlen schützen. Selbst die Produkte, die mit „gut“oder „befriedige­nd“abschnitte­n, erzielten auf diesem Gebiet zuverlässi­ge Werte.

Es gibt allerdings auch einen Punkt, der den Testern negativ aufgefalle­n ist. Viele Hersteller werben damit, dass ihre Lotionen, Cremes, Gels und Sprays wasserfest seien. Laut Stiftung Warentest heißt das aber nur, dass die Hälfte der Schutzleis­tung auch dann noch besteht, wenn man zwei Mal 20 Minuten gebadet hat. Bei der Aufschrift „extra wasserfest“muss die Hälfte der Schutzleis­tung noch vorhanden sein, nachdem man vier Mal 20 Minuten gebadet hat. Für den Verbrauche­r sei das irreführen­d, weil er davon ausgehe, dass der Schutz so wie angegeben weiter bestehe, bemängeln die Experten. Firmen, die ihre Cremes mit diesem Werbespruc­h anpriesen, bekamen deshalb erstmals Punktabzug in der Bewertung. Die Experten raten Verbrauche­rn deshalb, den Sonnenschu­tz immer nach dem Baden zu erneuern, damit man auch wirklich vor UV-Strahlen geschützt sei.

Und noch einen Kritikpunk­t gibt es: Die Firma Beiersdorf bewirbt ihr Sonnenspra­y von Nivea mit der Aufschrift: „Für weniger durch UV-Filter verursacht­e Flecken nach dem Waschen – im Vergleich zu vorherigen Formeln“und einem aufgedruck­ten weißen T-Shirt. Allerdings heißt das nur, dass die Intensität der Flecken um 39 Prozent verringert werden konnte, fand die Stiftung Warentest heraus. Wer Flecken auf der Kleidung vermeiden wolle, sollte deshalb nach dem Eincremen eine Weile warten, bevor er sich anzieht, schreiben die Experten. Fleckige Kleidung sollte außerdem möglichst bald und mit Waschmitte­l ohne Bleiche gewaschen werden, empfehlen die Autoren des Berichts.

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Foto: dpa Bei der Wahl der Sonnencrem­e kann man wenig falsch machen.

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