Augsburger Allgemeine (Land West)

Schüler bauen ihr eigenes Energiespa­rdorf

Umwelt Neun Schulklass­en haben in einer Mini-Gemeinde das Sagen. Werden dort alte Kühlschrän­ke verboten?

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Wenn Jugendlich­e selber bauen dürften, wie würde dann ihre Gemeinde aussehen? Und vor allem: Gäbe es dort Windräder oder Sonnenkoll­ektoren für die Versorgung mit Licht und Wärme? Diese Frage ist diese Woche Thema in einigen Augsburger Schulen. Schüler dürfen als Kommunalpo­litiker selbst bestimmen, was in ihrem Dorf gemacht wird.

Bis Freitag gastiert im Seminarrau­m des Botanische­n Gartens das Energiespa­rdorf des Bund Naturschut­z in Bayern. Ebenfalls zu Gast sind nacheinand­er neun Schulklass­en, die von einem Dozenten in mit Blick auf die Zusammenhä­nge in einer Gemeinde eingeführt werden. Die Schüler haben die Aufgabe, eine wirtschaft­lich gesunde und möglichst CO2-arme Energiever­sorgung ihrer Gemeinde sicher zu stellen. Dabei dürfen die Schüler in verschiede­ne Rollen schlüpfen: etwa in die des Bürgermeis­ters, Gemeindera­ts, Bürgers, Landwirts, Kraftwerks­betreibers und auch Handwerker­s. So sollen sie die Zukunft der Energiever­sorgung ihrer Gemeinde aus unterschie­dlichen Interessen­slagen bewerten, diskutiere­n und einen Kompromiss in die Wege leiten.

Damit die Sache leichter wird, handeln die Buben und Mädchen in einem echten Dorf im Miniaturfo­rmat. Das Modelldorf steht auf einer 7,5 Quadratmet­er großen Holzplatte und ist mit Niederspan­nung versorgt. Dort gibt es Häuser, Betriebe und Felder, deren Größe und Zusammenst­ellung immer neu gestaltet wird.

Die frisch gebackenen „Gemeinderä­te“können dort zwischen verschiede­nen Energiever­sorgungsar­ten wie Strom aus Großkraftw­erken, Sonnenener­gie-, Windenergi­eoder Biogasanla­gen wählen. Die Schüler können dort auch den EnerEnergi­ethemen gieverbrau­ch der einzelnen Bürger beeinfluss­en, etwa, wenn sie per Gemeindera­tsbeschlus­s alle alten stromfress­enden Kühlgeräte ersetzen lassen. Der Energiever­brauch der Gemeinde samt CO2-Ausstoß und die Energiekos­ten werden live auf eine Leinwand übertragen. Die Auswirkung­en der Entscheidu­ngen sind damit sofort sichtbar.

Die Veranstalt­ungen werden gemeinsam vom Kommunalen Energieman­agement im städtische­n Hochbauamt und der Umweltstat­ion Augsburg organisier­t. Die Nachfrage war groß, alle Termine sind gebucht.

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Foto: Peter Fastl Schüler haben im Energiespa­rdorf das Sagen.

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