Augsburger Allgemeine (Land West)
Beim TSV Steppach kann endlich gebaut werden
Verhandlungen Jahrelang haben Stadt und Verein um den Anteil an der Sanierung gerungen. Jetzt soll zuerst ein neues Dach her
Neusäß Steppach
Endlich kann sich die Vereinsführung des TSV Steppach um neue Dachplatten und Fensterrahmen kümmern, denn der Sanierungspakt mit der Stadt Neusäß, um den so lange gerungen wurde, steht. Der TSV Steppach erhält nach einstimmigem Beschluss des Stadtrats von der Stadt Neusäß einen Investitionszuschuss von rund 310 000 Euro, um die bereits seit Langem geplante Sanierung der Turnhalle mit einem Gesamtvolumen von rund 700000 Euro zu starten. Dazu gibt es jährlich auch einen städtischen Betriebskostenzuschuss, um so zugleich eine Gleichstellung aller Neusässer Vereine zu erreichen. „Diese Gleichberechtigung war für die Stadträte besonders wichtig“, so Bürgermeister Richard Greiner nach Abschluss der Verhandlungen. Die Steppacher nehmen einen Sonderstatus ein, da sie als einziger Verein in der Stadt eine eigene Halle betreiben. Diese ist auf der Grundlage eines Erbbaurechtsvertrags aufgrund der Entscheidung der damaligen Vereinsführung des TSV Steppach auf städtischem Grund gebaut worden.
Nachdem der vom Verein vorgelegte Finanzierungsplan, in dem unter anderem auch der BLSV sowie der Landkreis Augsburg als Zuschuss-, dazu die Kreissparkasse als Darlehensgeber agieren, nach Ergänzungen voll den Richtlinien zur Bezuschussung energetischer Sanierungen von Vereinsgebäuden von Neusässer Vereinen entspricht, konnte der Stadtrat den Investitionszuschuss freigeben. Solche Zuschüsse erhält aktuell beispielsweise auch der TSV Neusäß für die energetische Sanierung seines Sportheims. So wird insbesondere die Modernisierung von Heizung, Flachdach, Fenstern und Elektrik gefördert. Angewiesen ist der TSV neben einer bereits vorhandenen Reihe an Gönnern auch weiterhin auf Eigenleistungen und Spenden.
Um die will sich jetzt der Vereinsvorsitzende Tobias Wiesner kümmern. Er hofft auf eine „positive Dynamik“durch den Abschluss der Verhandlungen, die sich mehrere Jahre hingezogen haben. Wenn alles glattgeht, könnte noch in diesem Jahr mit dem Austausch der maroden Fenster und einer Dachsanierung begonnen werden, hofft er. Und auch so grundlegende Dinge wie die Brandmeldeanlage oder die Befestigung inzwischen loser Bauteile, die auch eine Unfallgefahr darstellen, soll nun nicht länger aufgeschoben werden. Auf eine neue Heizung müssten die Vereinsmitglieder aber wohl bis zum nächsten Jahr warten. „Das liegt auch an der Auslastung der Betriebe in diesem Bereich“, hat Wiesner schon festgestellt.
Mit der Finanzspritze seien natürlich auch gewisse Pflichten verbunden, betont die Stadt Neusäß. Neben der Sicherstellung eines dauerhaften Betriebs der Halle müssten vor allem die angespannten Vereinsfinanzen wieder konsolidiert werden, damit die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Vereins und damit der Breitensport in Steppach auf Dauer gewährleistet sei. „Es ist das Anliegen des Stadtrates, hochwertige Sportangebote in der gesamten Kommune zu ermöglichen, aber wir haben auch die Verpflichtung, sorgsam mit Steuergeldern umzugehen und alle am Ort gleichberechtigt zu behandeln“, beschreibt Bürgermeister Richard Greiner die Diskussionen und freut sich über „das für alle fair und transparent geschnürte Sanierungspaket.“
Jetzt liege es am TSV Steppach, kraftvoll anzupacken und das Projekt in die Umsetzung zu bringen, so Greiner weiter. Zur Begleitung der Umsetzungen engagiert die Stadt Neusäß einen Controller. Möglicherweise könnte der auch die Bauaufsicht übernehmen, hofft Vereinsvorsitzender Tobias Wiesner. Denn abgesehen von der nötigen Sachkenntnis sei das einfach für Ehrenamtliche ein sehr großer Aufwand.