Augsburger Allgemeine (Land West)
Natur hautnah erleben
Aktion Beim GEO-Tag der Natur gibt es ein pralles Programm im Grünen. Warum es in der Region eine so große Artenvielfalt gibt
Was wächst und lebt in unserer unmittelbaren Umgebung? Dieser Frage ging der GEO-Tag der Natur in Oberschönenfeld am Naturpark-Häusle nach. Die Veranstaltung bot neben unterhaltenden Aktionen auch einen interessanten Einblick in die naturkundliche Vielfalt im Schmuttertal.
Flankiert wurde der Tag von einem prallen Programm im Grünen. Das richtete sich in erster Linie an Familien und Kinder. Dabei stand immer der Aspekt im Mittelpunkt, gemeinsam Spaß an der Natur zu haben. Die Bastelaktion erforderte Geschick und Kreativität. Doch mit etwas Geduld entstanden tolle Postkartenkollagen mit echten Blumen und Pflanzen. Beim Vogelstimmenquiz kamen sowohl Anfänger als auch Profis auf ihre Kosten. Mit diesem Spiel lernten die Teilnehmer bekannte Vögel wie den Eichelhäher, die Feldlerche, den Kuckuck, die Kohlmeise, den Buchfink oder die Goldammer kennen.
Viel Remmidemmi gab es auch beim Keschern an der Schwarzach. Hier stand ebenfalls die Artenvielfalt im Fokus. Dabei gab die Biologin Angelika Blümner Hilfestellung bei der Auswertung der Kleintiere im Netz. Entdeckt wurden dort – sehr zur Freude der meist kleinen Teilnehmer – Tiere wie Rüsselschwimmer, Wasserläufer und Kleinkrebse, die unter der Lupe dann zur „großen“Beute wuchsen. Viel Aufmerksamkeit entfachte die Prämierung des Fotowettbewerbs in der Remise. Den Sieg holte sich Robert Kugler mit seinem Bild „Libelle im Angesicht“. Das Insekt nahm er an der Schmutter westlich von Dietkirch auf.
Veranstaltet wurde der GEO-Tag der Natur vom Naturwissenschaftlichen Verein für Schwaben (NWVS) zusammen mit dem Naturpark Augsburg - Westliche Wälder. Ziel war es zu zeigen, dass es Artenvielfalt nicht nur in exotischen Gebieten gibt, sondern direkt vor der eigenen Haustür. Hinzu kam, die Teilnehmer für die Unterstützung des heimischen Artenschutzes zu mobilisieren.
Viel Aufmerksamkeit entfachten die Ergebnisse der Expedition der Fachleute in die heimische Natur. Für diese Aktion wurde das Schmuttertal von Dietkirch bis südlich Margertshausen ausgewählt. „Die Experten nahmen dort vor dem Naturtag die Auenlandschaft genauer unter die Lupe“, erzählte Eva Liebig vom Naturpark Augsburg - Westliche Wälder. „Es galt festzuhalten, was in dieser Region alles wächst und gedeiht“, ergänzte Michael Mährlein vom NWVS. Dabei wurde unter anderem mit UVLicht, Netzen und Bodenfallen gearbeitet. „Wir haben unzählige Käfer-, Ameisen- und Spinnenarten festgestellt“, berichtete der Zoologe Peter Hartmann. Auch 44 Vogelarten wurden erfasst, so das sehr seltene Schwarzkehlchen oder die Rohrammer.
Darüber hinaus gab es bei der Inventur einen überraschenden Neufund: die winzig kleine Schmale Windelschnecke. Erfreut zeigte sich das Fachgremium zudem über die Entdeckung der sich immer mehr zurückziehenden Trollblume und des Preußischen Laserkrauts. „Mit diesem positiven Ergebnis haben wir nicht gerechnet“, resümierte Klaus Kuhn. Das sei ein gutes Zeichen für die Artenvielfalt im Schmuttertal. Deshalb gelte es, das Areal, das ein Naturjuwel darstelle, weiter zu stabilisieren und zu entwickeln, so Claudia Eglseer und Robert Kugler unisono.