Augsburger Allgemeine (Land West)
Explosion in den Lech Stahlwerken: Produktion steht über eine Stunde still
Unfall Rauchsäule steigt nach Brand in einer technischen Regelungsanlage auf. Jetzt ermittelt die Kripo nach der möglichen Ursache
Ein Knall und dann eine Rauchsäule, die in den Himmel stieg und kilometerweit zu sehen war: Kurz vor 15 Uhr war gestern eine technische Regelungsanlage der Lech-Stahlwerke in Meitingen-Herbertshofen in Brand geraten. Aus Sicherheitsgründen wurden die meisten Anlagen des Stahlwerks heruntergefahren – die Produktion stand für etwa eineinhalb Stunden still. Die Kripo ermittelt jetzt nach der möglichen Ursache.
Kurz vor 15 Uhr war bei der Polizei die Meldung eingegangen, dass es auf dem Gelände der Lech-Stahlwerke brennt und schwarze Rauchschwaden über dem Werk bereits deutlich sichtbar sind. Anwohner in
Meitingen Herbertshofen
Biberbacher Zollsiedlung hatten einen Knall wie bei einer Explosion gehört. Der schwarze Rauch entstand vermutlich durch Öl, das in der technischen Regelungsanlage steckt. Sie sorgt dafür, dass es im Stromnetz außerhalb des Stahlwerks nach Auskunft der Lech-Stahlwerke auch die Feuerwehr aus Herbertshofen. Personen kamen nach Auskunft des Polizeipräsidiums Schwaben Nord nicht zu schaden. Auch für die Umwelt sei keine Gefahr ausgegangen, teilte das Unternehmen nach Rücksprache mit dem Landratsamt mit. Ob es Stromausfälle im Umfeld der Stahlwerke gab, ist nicht bekannt.
Die Höhe des Sachschadens an der technischen Regelungsanlage, die sich im nordöstlichen Teil des Stahlwerke-Geländes befindet, konnte gestern nicht abgeschätzt werden. Auch der Schaden durch den eineinhalbstündigen Produktionsausfall stand gestern Abend noch nicht fest.
Die Lech-Stahlwerke mit rund 800 Mitarbeitern sind Teil der Under ternehmensgruppe Max Aicher. Er baute ein milliardenschweres Firmenimperium auf. Die Geschäftsfelder sind Stahl und Produktion, Umwelt und Recycling, Immobilien und Projekte, Bau und Konstruktion sowie Freizeit und Tourismus. Die Max-Aicher-Unternehmensgruppe zählt insgesamt 3500 Mitarbeiter in 18 Ländern und erwirtschaftet nach eigenen Angaben im Durchschnitt rund eine Milliarde Euro im Jahr. Die Lech-Stahlwerke in Herbertshofen dürften jährlich 1,1 Millionen Tonnen Rohstahl produzieren.
Zum Vergleich: Die geplante Produktion bei der Eröffnung des Werks 1972 lag bei 300 000 Tonnen im Jahr. Gegründet wurde das Werk 1970 als Bayerische Elektrostahlwerke GmbH.