Augsburger Allgemeine (Land West)
Mädchen wird in Tram begrapscht
Mann bedrängt 12-jähriges Mädchen
Ein 12-jähriges Mädchen ist am Dienstag von einem bislang unbekannten Mann begrapscht worden. Wie die Polizei berichtet, ereignete sich der Vorfall in der Straßenbahnlinie 4 an der Wertachbrücke. Die 12-Jährige war zusammen mit ihrer 14-jährigen Schwester gegen 18 Uhr an der Haltestelle Wertachbrücke in die Straßenbahn eingestiegen, als ihr ein Mann entgegenkam.
Aufgrund der vielen Menschen in der Straßenbahn konnte das Mädchen nicht ausweichen, im Vorbeigehen fasste der Mann ihr zwischen die Beine. Daraufhin stieß sie den Mann zurück und rief laut „Hey“. Der Unbekannte stieg anschließend an der Haltestelle Wertachstraße aus und entfernte sich. In der Straßenbahn begann die 12-Jährige dann zu weinen. Mehrere Fahrgäste schauten das Mädchen daraufhin an, ob allerdings jemand den Hergang beobachtet hatte, konnte sie nicht sagen. Der Mann wird wie folgt beschrieben: Er ist mindestens 30 Jahre alt, hat laut Polizei eine „sehr braune Hautfarbe“, kurze schwarze Haare und ist etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß. Er trug eine Basecap auf dem Kopf und hatte einen blauen Rucksack auf dem Rücken. Über die Bekleidung des Täters ist nichts bekannt.
Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und Angaben zu dem unbekannten Mann machen können, sich unter der Telefonnummer 0821/323-2110 zu melden.
Zum ersten Mal wird die Polizei zu den Augsburger Sommernächten Teile der Innenstadt per Video überwachen. Was hat es damit auf sich?
Die Polizei erhofft sich, dadurch die Sicherheit zu erhöhen. Dienen soll die Videoüberwachung der Verhinderung und Aufklärung von Straftaten. Werner Bayer, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, spricht in dem Zusammenhang von einer „Ergänzung zu bisherigen Maßnahmen“. Man wolle bessere Reaktionsmöglichkeiten haben, sollte es etwa einen Zwischenfall geben, die Kameras sollen aber auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Besucher stärken. Zudem will die Polizei durch die Videoüberwachung eine eventuelle kritische Konzentration von Besucherströmen frühzeitig erkennen, um beispielsweise Massenpaniken verhindern zu können.
Wo und was wird während des Stadtfestes gefilmt?
Insgesamt gibt es von der Polizei zu den Sommernächten neun Kameras in der Innenstadt, darunter zwei beim Perlachturm und zwei beim Ulrichsplatz. Gefilmt wird ausschließlich der öffentliche Veranstaltungsraum. Es werden nur Bildaufnahmen angefertigt, der Ton wird nach Auskunft der Polizei nicht aufgezeichnet. Die Polizei will mit den Kameras in der Regel Übersichtsaufnahmen machen und lediglich dann das konkrete Tatgeschehen filmen, wenn sie Anhaltspunkte für eine Straftat oder eine sogenannte Sicherheitsstörung hat.
In welchem Zeitraum werden die Kameras eingesetzt?
„Vormittags sind die Kameras aus“,
Wie lange werden die Aufnahmen gespeichert? Wer darf sie einsehen?
Die Polizei teilt mit, dass sie die Aufzeichnungen zwei Wochen aufbewahrt, da zu erwarten sei, dass Strafanzeigen erst im Nachhinein eingehen. Danach werden die Aufnahmen gelöscht. Ausnahmen sind Bilddaten, die als Beweismittel benötigt werden; diese können nach Auskunft der Polizei auch länger gespeichert werden. Zugriff auf die Überwachungsaufnahmen haben ausschließlich die Beamten selbst, Ausnahmen sind aber möglich. Die Polizei führt hier als Beispiel die Feuerwehr an, die im Falle eines Brandes die Videos kurzfristig einsehen könnte.
Wie sieht der rechtliche Hintergrund der Videoüberwachung zu den Augsburger Sommernächten aus?