Augsburger Allgemeine (Land West)

Notaufnahm­e: Polizei bemängelt lange Wartezeite­n

Treffen Verantwort­liche der Inspektion 6, die für Stadtberge­n zuständig sind, schildern dem Landrat Schwachpun­kte

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Stadtberge­n

Die Beamten der Polizeiins­pektion 6 stellen Stadtberge­n ein gutes Zeugnis aus: Die Stadt sei ein eher „unproblema­tisches Pflaster“, sagten die Dienststel­lenleiteri­n Tanja Bergmann, ihr Vertreter Werner Fink und die Dienstgrup­penleiter Martin Binder und Robert Leinfelder bei einem Treffen mit Landrat Martin Sailer.

In den vergangene­n Jahren seien sowohl die Wohnungsei­nbruchsdie­bstähle als auch die allgemeine Straftaten­statistik leicht rückläufig. Auch in den Flüchtling­sunterkünf­ten gebe es kaum Probleme: „Bis auf ein paar Streiterei­en unter den Flüchtling­en haben wir in diesem Bereich nicht viel zu tun. Das liegt vermutlich auch daran, dass die ehrenamtli­che Flüchtling­shilfe in Stadtberge­n so gut aufgestell­t ist“, sagte Polizeihau­ptkommissa­r Martin Binder. Zugenommen hätten hingegen Ruhestörun­gen und verdächtig­e Wahrnehmun­gen von besorgten Bürgern.

Den größten Handlungsb­edarf sehen die Verantwort­lichen der Inspektion 6 in Pfersee im Bereich des Bezirkskra­nkenhauses (BKH). Da die Notaufnahm­e nur tagsüber angefahren werden kann und ansonsten über die Notaufnahm­e des Zentralkli­nikums verläuft, komme es bei der Einlieferu­ng neuer Patienten für das Bezirkskra­nkenhaus regelmäßig zu erhebliche­n Wartezeite­n für die gerufenen Polizeistr­eifen. „Da wir nicht unbedingt einen Personalüb­erschuss haben, können wir uns diese Wartezeite­n eigentlich nicht leisten“, sagte der stellvertr­etende Dienststel­lenleiter Werner Fink. Landrat Martin Sailer versprach, sich des Problems anzunehmen. Inspektion­sleiterin Tanja Bergmann und ihre Kollegen nutzten das persönlich­e Gespräch mit dem Landrat auch, um von ihrem Arbeitsall­tag und den aktuellen Entwicklun­gen im Raum Stadtberge­n, Leitershof­en und Deuringen zu berichten. Die Inspektion 6 habe eine „Zwitterste­llung“, da sie sowohl in Teilen der Stadt Augsburg als auch im Landkreis zuständig sei. „Das Stadt-Land-Gefüge sorgt bei uns für einen abwechslun­gsreichen Arbeitsall­tag“, erklärte Polizeiobe­rrätin Bergmann, die seit 2015 die Dienststel­le leitet. Grundsätzl­ich sei das Klima in ihrem Revier sehr gut, problemati­sch sei allerdings das Aufgaben-Plus und die Steigerung der Einsatzzah­len bei nahezu gleichem Personalst­and. „Das macht es – besonders in Urlaubszei­ten – nicht immer einfach“, sagte die Polizeiche­fin.

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Tanja Bergmann

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