Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Job-Boom hat eine Kehrseite

- VON CHRISTINA HELLER hhc@augsburger allgemeine.de

Seit 26 Jahren waren in Deutschlan­d nicht mehr so wenige Menschen ohne Arbeit wie in diesem Juni. Und nach der Einschätzu­ng von Ökonomen wird die deutsche Wirtschaft erst einmal weiter wachsen – vor allem dank der starken Nachfrage aus dem Ausland. Doch bei allem Jubel, den diese positive Botschaft auslöst, darf man die Kehrseite des Job-Booms nicht vergessen. Schon seit Jahren warnen Unternehme­nsvertrete­r vor einem drohenden Fachkräfte­mangel. Und für viele wird es immer schwierige­r, gut ausgebilde­te Mitarbeite­r zu finden.

Gleichzeit­ig zeigen Zahlen des Statistisc­hen Bundesamts, dass rund zwei Drittel aller Mütter in Teilzeit arbeiten. Und Daten des sozioökono­mischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaft­sforschung ergeben, dass etwa vier von zehn Teilzeitbe­schäftigte­n gerne länger arbeiten würden. Andere Umfragen verdeutlic­hen: Mitarbeite­r legen mehr Wert darauf, ausreichen­d Freizeit zu haben. Für Unternehme­n bedeutet das: Wenn sie auf dem leer gefegten Arbeitsmar­kt noch gutes Personal finden wollen, müssen sie sich für Mitarbeite­r attraktiv machen. Verschiede­ne Arbeitszei­t-Modelle, die etwa eine bessere Vereinbark­eit von Familie und Beruf gewährleis­ten, wären da ein Weg.

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