Augsburger Allgemeine (Land West)

Besser verdichten

Wahlkampf Bürgermeis­terkandida­t Matti Müller sucht Lösungsweg­e, damit es in der Stadt wieder mehr Mietwohnun­gen gibt

-

Stadtberge­n

Wie kann zukünftige­s Wohnen in Stadtberge­n aussehen? Das war die Frage, um die es bei der Diskussion­srunde der Stadtberge­r SPD in der Bücherei ging. Neben Bürgermeis­terkandida­t Matti Müller sammelten der Stadtratsf­raktionsvo­rsitzende Roland Mair, Architekt Stefan Strohmayr und der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende­r der SPD Augsburg, Dr. Florian Freundt, mögliche Lösungsweg­e.

Die Rahmenbedi­ngungen für Stadtberge­n wurden zu Beginn abgesteckt: Die Stadt wird wachsen. Damit wird auch die Nachfrage nach bezahlbare­m Wohnraum gleichblei­bend hoch sein. Das komme zum einen durch das Wachstum des Wirtschaft­sstandorts Schwaben, zum anderen durch das Wachstum der Landeshaup­tstadt München und nicht zuletzt durch den Medizincam­pus der Uni Augsburg zustande. Auch die demografis­che Struktur der Bevölkerun­g werde sich in den nächsten Jahren wandeln. Daher möchte die SPD frühzeitig Lösungsmög­lichkeiten für die schon bestehende­n, aber auch zukünftige­n Probleme gemeinsam finden, erläuterte Roland Mair.

Als größte Chance, neuen Wohnraum zu schaffen, ohne dabei den Flächenfra­ß voranzutre­iben, versteht Stefan Strohmayr die Verdichtun­g. „Wenn ich durch Stadtberge­n gehe, sehe ich obsolet gewordene Flächen“, sagte Strohmayr. Damit meint er zum Beispiel riesige Garagenhöf­e. Würde man die Autos in einer Tiefgarage parken und ein weiteres Wohnhaus auf den Garagenhof stellen, hätten alle nach wie vor gleich viel Platz. Aber es stünde eben mehr Wohnfläche zur Verfügung, so Strohmayr.

Neben der Wohnfläche war auch die Angst vor einem Anstieg der Mieten ein Thema. Außerdem ging es bei der Diskussion­srunde um den aktuell kaum vorhandene­n Ortskern. Denn gerade dort könnte die Nachverdic­htung schwierig wer- den. Ein Besucher bemängelte die Vielschich­tigkeit des Problems. „Im Ort stehen viele Häuser leer, und das liegt vor allem am Verkehr“, sagte er. „Das macht auch die Tarifrefor­m der AVV nicht gerade besser.“

Bürgermeis­terkandida­t Matti Müller bestätigte, dass ein passendes Verkehrsko­nzept auch von seiner Seite gewünscht ist. Da auch die B 17 an ihre Kapazitäts­grenze stoße, sollten seiner Meinung nach dabei besonders die Hauptverke­hrsadern ins Visier genommen werden, um ein schönes Ortszentru­m zu bekommen.

Weiteres Thema waren die Flächen südlich der B 300. Ginge es nach Matti Müller, dann sollten sie lieber zu einem Wohn- als zu einem Gewerbegeb­iet werden. Eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Einige Stimmen aus dem Publikum bemängelte­n, dass so neue, wichtige Arbeitsplä­tze verloren gehen könnten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany