Augsburger Allgemeine (Land West)
Rentenprobleme
Zu „Rentenkasse schreibt rote Zahlen“(Seite 1) vom 27. Juni: So so, die Rentenkasse hat ein Minus von 2,2 Milliarden Euro. „Auch wegen der Mütterrente.“Rückblick: Ab Juni 2016 haben Arbeitsministerin Nahles und Finanzminister Schäuble lamentiert, dass Arbeiter und Angestellte bis 2030 rund 26 Prozent ihres Einkommens in die Kasse einbezahlen müssen und dafür später etwa 42 Prozent des letzten Einkommens als Altersruhegeld erhalten. Dann war es für Frau Nahles „eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Gleichbehandlung“, die Renten Ost schrittweise anzugleichen mit der Zusage, die dazu nötigen rund acht Milliarden Euro würden aus Steuergeldern finanziert. Nachdem das Gesetz beschlossen war, erklärte Herr Schäuble: „Die Rentenversicherung ist … finanziell gut aufgestellt und kann in den ersten Jahren die… zusätzlichen Kosten… selbst übernehmen.“(Ihre Zeitung vom 22.12.2016) Würden alle versicherungsfremden Leistungen, die aus der Rentenkasse finanziert werden, direkt von Steuergeldern bezahlt, gäbe es kein Defizit – „auch trotz der Mütterrente“.
Ewald Feßler, Heimenkirch