Augsburger Allgemeine (Land West)
Dieser Student verzaubert sein Publikum
Porträt Was eine gebrochene Schulter damit zu tun hat, dass Max Olbrich aus Aystetten bundesweit als Zauberer auftritt
Aystetten
Der erste Trick, den er gelernt hat, war, eine Münze verschwinden zu lassen. Wie das geht? Berufsgeheimnis. So etwas verrät ein Zauberkünstler nicht, nur: „Da gibt´s mehrere Methoden.“Aber der erste Trick ist schon Jahre her. Damals war Max Olbrich, eloquenter, charmanter Magier, Entertainer und zielstrebiger Student der Wirtschaftspsychologie, noch Schüler am Neusässer Gymnasium. Weil er sich die Schulter gebrochen und den Arm in der Schlinge hatte, schaute er sich auf youtube Zaubertricks an. „Das hat Megaspaß gemacht, so bin ich reingerutscht“, erzählt der 23-Jährige, der mit Eltern und Bruder seit einigen Jahren in Aystetten zuhause ist. Mittlerweile verbucht er bundesweit Auftritte und hat zahlreiche Preise eingeheimst. Er bezaubert das Publikum nicht nur mit seinen feinen Tricks, die nur wenige Requisiten erfordern. „Ich zersäge keine Menschen“, erklärt er. Er amüsiert mit seiner nonchalanten Show, überrascht die Zuschauer und spielt selbstironisch mit Klischees der Zauberei: „Die Leute erwarten etwas anderes als das, was letztlich kommt. Zauberei soll unterhalten und Spaß machen.“
Magier Max Olbrich lässt kleine Bälle aus den Händen der Zuschauer verschwinden oder löst Zauberwürfel hinter seinem Rücken so, wie ein Zuschauer diesen verdreht hat…und plaudert dabei locker-flockig, macht Witze, lenkt ab, verschafft Spannungsmomente, impro- visiert. Ungläubiges Staunen, Verblüffung. „Bei der Zauberei kann man nicht einschätzen, wieviel Übung dahintersteckt“, sagt Max Olbrich, und es gehört ja eben mehr dazu, als den Trick zu beherrschen: „Das ganze Drumherum!“Und wenn mal was schief geht? „Das kommt vor, dann ist die Illusion kaputt. Aber ich verbinde das mit Comedy und sage, dass es Absicht war.“
Die Lacher hat Max Olbrich auf jeden Fall an seiner Seite. Auch dann, wenn er bei privaten Veranstaltungen am Tisch zaubert. Das macht allen Spaß - auch ihm: „Da ist man ganz nah an den Leuten, das ist pure Zauberei. Da gibt es keine Ausrede. Das macht´s prickelnd!“
Von den ersten kleinen Auftritten bei Geburtstagen in der Verwandtschaft oder in der Schule war das ein Weg, auf dem er gelernt hat, was ankommt, wie es funktioniert und „wer ich sein will auf der Bühne.“Authentisch zu bleiben, sei sein größtes Ziel – und die Präsentation so individuell wie möglich zu gestalten. Das trifft auch auf die neue Show zu, die er am 22. September im City Club Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Ensemble „theter“vorstellen wird: „#wunder“ist der Name. Sogar die Musik dazu hat Max Olbrich, der Bass, Gitarre und Klavier spielt, selbst komponiert und im eigenen Studio auf den Punkt genau zugeschnitten: „Das bin ich auf der Bühne.“
Das Studium der Wirtschaftspsychologie ist ihm bei der Magie sowohl psychologisch als auch betriebswirtschaftlich durchaus von Nutzen. Der Bachelor of Science ist so gut wie geschafft, zum Jahresende zieht der Student mit seiner Freundin nach Berlin, um dort den Master anzustreben. Konkrete Vorstellungen für später? Training und Coaching für Führungskräfte - und natürlich gehört auch die Zauberei zur weiteren Entwicklung, aber sie ist nur Teil des Entertainments, das er auf der Bühne zeigt. „Ich will die Freiheit haben, mich austoben zu können. Ich erzähl auch mal zehn Minuten Quatsch.“I Infos unter www.maxolbrich.de