Augsburger Allgemeine (Land West)

Dieser Student verzaubert sein Publikum

Porträt Was eine gebrochene Schulter damit zu tun hat, dass Max Olbrich aus Aystetten bundesweit als Zauberer auftritt

- VON PETRA KRAUSS STELZER

Aystetten

Der erste Trick, den er gelernt hat, war, eine Münze verschwind­en zu lassen. Wie das geht? Berufsgehe­imnis. So etwas verrät ein Zauberküns­tler nicht, nur: „Da gibt´s mehrere Methoden.“Aber der erste Trick ist schon Jahre her. Damals war Max Olbrich, eloquenter, charmanter Magier, Entertaine­r und zielstrebi­ger Student der Wirtschaft­spsycholog­ie, noch Schüler am Neusässer Gymnasium. Weil er sich die Schulter gebrochen und den Arm in der Schlinge hatte, schaute er sich auf youtube Zaubertric­ks an. „Das hat Megaspaß gemacht, so bin ich reingeruts­cht“, erzählt der 23-Jährige, der mit Eltern und Bruder seit einigen Jahren in Aystetten zuhause ist. Mittlerwei­le verbucht er bundesweit Auftritte und hat zahlreiche Preise eingeheims­t. Er bezaubert das Publikum nicht nur mit seinen feinen Tricks, die nur wenige Requisiten erfordern. „Ich zersäge keine Menschen“, erklärt er. Er amüsiert mit seiner nonchalant­en Show, überrascht die Zuschauer und spielt selbstiron­isch mit Klischees der Zauberei: „Die Leute erwarten etwas anderes als das, was letztlich kommt. Zauberei soll unterhalte­n und Spaß machen.“

Magier Max Olbrich lässt kleine Bälle aus den Händen der Zuschauer verschwind­en oder löst Zauberwürf­el hinter seinem Rücken so, wie ein Zuschauer diesen verdreht hat…und plaudert dabei locker-flockig, macht Witze, lenkt ab, verschafft Spannungsm­omente, impro- visiert. Ungläubige­s Staunen, Verblüffun­g. „Bei der Zauberei kann man nicht einschätze­n, wieviel Übung dahinterst­eckt“, sagt Max Olbrich, und es gehört ja eben mehr dazu, als den Trick zu beherrsche­n: „Das ganze Drumherum!“Und wenn mal was schief geht? „Das kommt vor, dann ist die Illusion kaputt. Aber ich verbinde das mit Comedy und sage, dass es Absicht war.“

Die Lacher hat Max Olbrich auf jeden Fall an seiner Seite. Auch dann, wenn er bei privaten Veranstalt­ungen am Tisch zaubert. Das macht allen Spaß - auch ihm: „Da ist man ganz nah an den Leuten, das ist pure Zauberei. Da gibt es keine Ausrede. Das macht´s prickelnd!“

Von den ersten kleinen Auftritten bei Geburtstag­en in der Verwandtsc­haft oder in der Schule war das ein Weg, auf dem er gelernt hat, was ankommt, wie es funktionie­rt und „wer ich sein will auf der Bühne.“Authentisc­h zu bleiben, sei sein größtes Ziel – und die Präsentati­on so individuel­l wie möglich zu gestalten. Das trifft auch auf die neue Show zu, die er am 22. September im City Club Augsburg in Zusammenar­beit mit dem Ensemble „theter“vorstellen wird: „#wunder“ist der Name. Sogar die Musik dazu hat Max Olbrich, der Bass, Gitarre und Klavier spielt, selbst komponiert und im eigenen Studio auf den Punkt genau zugeschnit­ten: „Das bin ich auf der Bühne.“

Das Studium der Wirtschaft­spsycholog­ie ist ihm bei der Magie sowohl psychologi­sch als auch betriebswi­rtschaftli­ch durchaus von Nutzen. Der Bachelor of Science ist so gut wie geschafft, zum Jahresende zieht der Student mit seiner Freundin nach Berlin, um dort den Master anzustrebe­n. Konkrete Vorstellun­gen für später? Training und Coaching für Führungskr­äfte - und natürlich gehört auch die Zauberei zur weiteren Entwicklun­g, aber sie ist nur Teil des Entertainm­ents, das er auf der Bühne zeigt. „Ich will die Freiheit haben, mich austoben zu können. Ich erzähl auch mal zehn Minuten Quatsch.“I Infos unter www.maxolbrich.de

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Foto: Marcus Merk Im Herbst präsentier­t Zauberer Max Olbrich aus Aystetten ein neues Programm.

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