Augsburger Allgemeine (Land West)
„G5 Gipfel“der Jugendblaskapellen
Musik Zur ersten Jugendserenade kommen fünf Gruppen und ein großes Publikum nach Welden
Welden Die Harmoniemusik Welden ist immer wieder für eine Überraschung gut. Nun hatte sie umliegende Musikvereine zu einer Art „G5-Gipfel“der Jugendblaskapellen eingeladen – gleich vier Vereine waren der Einladung zur Jugendserenade am Sonntag nach Welden gefolgt. Weil fünf Kapellen zusammen auch eine Menge Publikum anlocken, wurde es zur Abendbrotzeit so richtig voll im Holzwinkelsaal. Ursprünglich hätte die Jugendserenade ja draußen im Schulinnenhof der Mittelschule Welden stattfinden sollen.
Bei unsicherem Wetter und wenig sommerlichen Temperaturen ging man aber lieber auf Nummer sicher. Und in der Pause waren die Gäste der Harmonie dann auch kulinarisch in den besten Händen. Das Wetter hielt. Statt klatschendem Regen gab es bei Freiluft Getränke und brutzelnde Würstel vom Grill. Nicht nur draußen auf dem Grill, auch drinnen im Konzertsaal ließen die Musiker nichts anbrennen. Frisch und modern, mit Witz und Charme servierten die Kleineren erstmal ein paar Appetithäppchen. Kurz, aber durchaus köstlich. Der Nachwuchs aus den Jugendkapellen der Harmonie und aus Zusamaltheim kann es wie die Großen – nämlich seine Gäste bezaubern. Ob da auch die Musikauswahl ihrer gemeinsamen Dirigentin Nadine Schiffelholz dazu beigetragen hat? Nun, die Musik von „Shrek“klang überhaupt nicht schrecklich. Und dann traten viele weitere Fabelwesen auf. John Powell überzeugte mit perfekt trainierten Drachen und die Geister, Goblins und Hexen von James Swearing waren doch wahrhaft „Spuk“-takulär!
Im zweiten Teil kamen dann die etwas größer gewachsenen der Jungbläser zum Zuge. Den Anfang machte Altenmünster. Deren Dirigent Jürgen Strohwasser verdiente sich einen Sonderbeifall für die witzigste Ansage das Abends. „Halt dei Gosch und tanz’“– so klingt „Shut up and dance“auf Schwäbisch. Bei recht knapper Besetzung – man hatte keine Tuba und nur ein Saxofon dabei – gaben die Musiker aus der Nachbargemeinde doch ihr Bestes und rockten den Saal.
Pläne für eine interkommunale Musikschule laufen
Nun, schon bald könnten die Nachwuchsprobleme in der Region, wie sie nicht nur Altenmünster plagen, der Vergangenheit angehören. Denn hinter den Kulissen wird kräftig an einer interkommunalen Musikschule für die fünf HolzwinkelGemeinden und Altenmünster gestrickt.
Der Musikverein Fischach kann sich bereits auf so eine Musikschule, die Musikschule Stauden stützen. Entsprechend dicht gefüllt sind dort die Reihen. Unter dem Dirigat von Tanja Gerblinger drehte Fischach den Sound im Holzwinkelsaal auf volle Lautstärke. Symphonische Blasmusik, ja so schön fett und kraftvoll in den Mitten kann es klingen. Nach Pink Panther und Co. verbeugte sich Fischach noch mit einer schönen Zugabe, „Valery“, vor der zu früh verstorbenen Amy Winehouse. Als letzte waren nun die Musiker der Jugendkapelle der Musikvereinigung Welden an der Reihe. Ein spannender Moment. Schließlich waren die Beziehungen der beiden Musikvereine in Welden zueinander nicht immer so ganz „von Harmonie gezeichnet“. Fazit: Die Premiere im eigenen Haus, zum ersten Mal mit den „Sezessionisten“auf einer Bühne, hat rundum geklappt. Gewonnen, das haben alle. So friedlich, einträchtig, musikalisch vereint und „harmonisch“sollte es weitergehen.