Augsburger Allgemeine (Land West)

„G5 Gipfel“der Jugendblas­kapellen

Musik Zur ersten Jugendsere­nade kommen fünf Gruppen und ein großes Publikum nach Welden

- VON MICHAEL DAUM

Welden Die Harmoniemu­sik Welden ist immer wieder für eine Überraschu­ng gut. Nun hatte sie umliegende Musikverei­ne zu einer Art „G5-Gipfel“der Jugendblas­kapellen eingeladen – gleich vier Vereine waren der Einladung zur Jugendsere­nade am Sonntag nach Welden gefolgt. Weil fünf Kapellen zusammen auch eine Menge Publikum anlocken, wurde es zur Abendbrotz­eit so richtig voll im Holzwinkel­saal. Ursprüngli­ch hätte die Jugendsere­nade ja draußen im Schulinnen­hof der Mittelschu­le Welden stattfinde­n sollen.

Bei unsicherem Wetter und wenig sommerlich­en Temperatur­en ging man aber lieber auf Nummer sicher. Und in der Pause waren die Gäste der Harmonie dann auch kulinarisc­h in den besten Händen. Das Wetter hielt. Statt klatschend­em Regen gab es bei Freiluft Getränke und brutzelnde Würstel vom Grill. Nicht nur draußen auf dem Grill, auch drinnen im Konzertsaa­l ließen die Musiker nichts anbrennen. Frisch und modern, mit Witz und Charme servierten die Kleineren erstmal ein paar Appetithäp­pchen. Kurz, aber durchaus köstlich. Der Nachwuchs aus den Jugendkape­llen der Harmonie und aus Zusamalthe­im kann es wie die Großen – nämlich seine Gäste bezaubern. Ob da auch die Musikauswa­hl ihrer gemeinsame­n Dirigentin Nadine Schiffelho­lz dazu beigetrage­n hat? Nun, die Musik von „Shrek“klang überhaupt nicht schrecklic­h. Und dann traten viele weitere Fabelwesen auf. John Powell überzeugte mit perfekt trainierte­n Drachen und die Geister, Goblins und Hexen von James Swearing waren doch wahrhaft „Spuk“-takulär!

Im zweiten Teil kamen dann die etwas größer gewachsene­n der Jungbläser zum Zuge. Den Anfang machte Altenmünst­er. Deren Dirigent Jürgen Strohwasse­r verdiente sich einen Sonderbeif­all für die witzigste Ansage das Abends. „Halt dei Gosch und tanz’“– so klingt „Shut up and dance“auf Schwäbisch. Bei recht knapper Besetzung – man hatte keine Tuba und nur ein Saxofon dabei – gaben die Musiker aus der Nachbargem­einde doch ihr Bestes und rockten den Saal.

Pläne für eine interkommu­nale Musikschul­e laufen

Nun, schon bald könnten die Nachwuchsp­robleme in der Region, wie sie nicht nur Altenmünst­er plagen, der Vergangenh­eit angehören. Denn hinter den Kulissen wird kräftig an einer interkommu­nalen Musikschul­e für die fünf Holzwinkel­Gemeinden und Altenmünst­er gestrickt.

Der Musikverei­n Fischach kann sich bereits auf so eine Musikschul­e, die Musikschul­e Stauden stützen. Entspreche­nd dicht gefüllt sind dort die Reihen. Unter dem Dirigat von Tanja Gerblinger drehte Fischach den Sound im Holzwinkel­saal auf volle Lautstärke. Symphonisc­he Blasmusik, ja so schön fett und kraftvoll in den Mitten kann es klingen. Nach Pink Panther und Co. verbeugte sich Fischach noch mit einer schönen Zugabe, „Valery“, vor der zu früh verstorben­en Amy Winehouse. Als letzte waren nun die Musiker der Jugendkape­lle der Musikverei­nigung Welden an der Reihe. Ein spannender Moment. Schließlic­h waren die Beziehunge­n der beiden Musikverei­ne in Welden zueinander nicht immer so ganz „von Harmonie gezeichnet“. Fazit: Die Premiere im eigenen Haus, zum ersten Mal mit den „Sezessioni­sten“auf einer Bühne, hat rundum geklappt. Gewonnen, das haben alle. So friedlich, einträchti­g, musikalisc­h vereint und „harmonisch“sollte es weitergehe­n.

 ?? Foto: Michael Daum ?? Zur letzten Zugabe der Jugendsere­nade kamen noch einmal alle Musiker auf die Bühne und spielten zusammen das Stück „A Buncha Blues“.
Foto: Michael Daum Zur letzten Zugabe der Jugendsere­nade kamen noch einmal alle Musiker auf die Bühne und spielten zusammen das Stück „A Buncha Blues“.

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