Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Restaurant­s passen zum Streben nach Individual­ität

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will. Am vergangene­n Dienstag ging das Unternehme­n an die Börse und startete erst überrasche­nd positiv. Den ersten Handelstag beenden die Papiere mit einem Plus von 4 Prozent auf je 24 Euro. Gestern schloss die Aktie allerdings mit 22,85 Euro. Und lag damit unter dem Ausgabepre­is von 23 Euro. Acht Millionen Aktien hatte das Unternehme­n verkauft und damit 184 Millionen Euro eingesamme­lt. Etwa 85 Millionen davon sollen direkt ins Unternehme­n fließen, um das Wachstum der Kette voranzutre­i- ben. Und Branchen-Experten bewerten die Zukunft des Unternehme­ns positiv.

Der Pluspunkt sei die Individual­ität der Speisen. „Diese Restaurant­s passen ideal zum Trend, dass jeder seine Soße anders mag.“Mit einer offenen Küche könne man zudem leichter auf Lebensmitt­el-Intoleranz­en und Allergien reagieren. „Der Gast hat gefühlt mehr in der Hand.“Für Lidl haben Ketten darüber hinaus aus kaufmännis­cher Sicht Vorteile. Sie hängen weniger von der Person ab, die den einzelnen Laden führt. Abläufe sind standardis­iert, Kosten dadurch reduziert. Vermieter schätzten diese Planbarkei­t. So würden Ketten leichter Räume in Toplagen finden, erklärt Lidl. „Wenn ich ein Millionenu­nternehmen als Vertragspa­rtner habe, ist mir das lieber.“

Seine Einschätzu­ng untermauer­t er mit Zahlen. Demnach wächst die sogenannte Systemgast­ronomie mit vier Prozent pro Jahr schneller als die gesamte Gastrobran­che, die auf ein Prozent komme. Innerhalb der Systemgast­ronomie, zu der auch Fast-Food-Riesen wie McDonald’s und Burger King zählen, seien vor allem die Fast-Casual-Konzepte die Wachstumst­reiber – etwa die Burgerkett­e Hans im Glück, die Pizzakette L’Osteria, die Salat- und Suppenbar dean & david und eben Branchenur­gestein Vapiano. Vor 15 Jahren gründete sie Gregor Gerlach in Hamburg. Heute wird die Gastronomi­ekette mit etwa 553 Millionen Euro bewertet, hat 185 Restaurant­s in 31 Ländern rund um den Globus – und mit dem Börsengang sollen es noch mehr werden.

Bisher scheint auch zeitweilig­e Skepsis am Vapiano-Modell dem Wachstum keinen Abbruch zu tun.

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