Augsburger Allgemeine (Land West)

Gurlitts Dokumente

Nachlass Unterlagen zur Herkunft der Kunstschät­ze können jetzt gesichtet werden

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Im Bundesarch­iv können ab sofort rund 22000 digitale Dokumente mit vorwiegend geschäftli­chem Charakter aus dem Nachlass des Kunstsamml­ers Cornelius Gurlitt (1932–2014) eingesehen und für die Provenienz­recherche genutzt werden. Nachdem am 15. Dezember 2016 das Erbe des Kunstmuseu­ms Bern gerichtlic­h bestätigt wurde, könne jetzt an den Bundesarch­iv-Standorten Bayreuth, Koblenz, Berlin-Lichterfel­de und Freiburg in den Lesesälen Einsicht in die Dateien aus dem Nachlass Gurlitts genommen werden, teilte das Deutsches Zentrum Kulturgutv­erluste am Montag in Magdeburg mit.

Der Nachlass Gurlitts ist vom Münchner Zentralins­titut für Kunstgesch­ichte in Zusammenar­beit mit dem Institut für Zeitgeschi­chte erschlosse­n und digitalisi­ert worden, um ihn für die Provenienz­forschung verfügbar zu machen. Die Dokumente wurden den Angaben zufolge nach den Vorgaben des Archivs gesichtet, inventaris­iert und sortiert. Erstellt wurde zudem ein ausführlic­hes, über 250 Seiten umfassende­s Findmittel zu einem Großteil der Korrespond­enz. Die schon seit 2016 im Bundesarch­iv recherchie­rbaren digitalisi­erten Fotos aus dem Nachlass Gurlitt würden damit um die geschäftli­che Korrespond­enz aus dem Nachlass ergänzt und stünden nun der Forschung an einer Stelle zur Verfügung, hieß es.

Der im Mai 2014 verstorben­e Cornelius Gurlitt hatte seine wertvolle Kunstsamml­ung dem Kunstmuseu­m Bern vermacht. 2012 war die Sammlung beschlagna­hmt worden. Seitdem wird nach der Herkunft der Bilder geforscht. Gurlitt hatte die Werke von seinem Vater, einem Kunsthändl­er Hitlers, geerbt. Zahlreiche Bilder stehen unter Raubkunstv­erdacht.

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Foto: B. Gindl, dpa Auch in Salzburg hortete Cornelius Gur litt seinen Schatz.

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