Augsburger Allgemeine (Land West)

Dem Urknall auf der Spur

Spatenstic­h Im neuen Teilchenbe­schleunige­r in Darmstadt können 3000 Forscher arbeiten

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Darmstadt

Eines der weltweit größten Vorhaben zur Erforschun­g des Universums ist einen entscheide­nden Schritt weiter gekommen: In Darmstadt wurde gestern der Spatenstic­h für die internatio­nale Teilchen-Beschleuni­geranlage „Fair“gesetzt. Mit der Anlage wollen Wissenscha­ftler aus aller Welt Geheimniss­e aus der Zeit nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren lüften. Sie wollen herausfind­en, wie sich das Universum entwickelt hat.

Der volle Betrieb ist für 2025 geplant. Ein besonders wichtiger Be- standteil soll ein unterirdis­cher Ringbeschl­euniger in fast 20 Metern Tiefe mit einem Umfang von 1,1 Kilometern sein. In ihm werden kleinste, elektrisch geladene Teilchen, Ionen und Antiproton­en, auf hohes Tempo gebracht. Fast mit Lichtgesch­windigkeit prallen sie auf ein Hindernis und zerbersten anschließe­nd.

„Wir bewegen uns an der Grenze des technisch und wissenscha­ftlich Möglichen“, sagte der Vorsitzend­e der Gesellscha­fterversam­mlung der Fair GmbH und Staatssekr­etär im Bundesfors­chungsmini­sterium, Georg Schütte. Für die Errichtung des Fair-Beschleuni­gers sind fast 1,3 Milliarden Euro eingeplant.

Hauptgeldg­eber sind der Bund und das Land Hessen mit einer Beteiligun­g von 878 Millionen Euro. Gesellscha­fter der Fair GmbH sind neben Deutschlan­d auch Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden und Slowenien. Das internatio­nale Beschleuni­gerzentrum soll rund 3000 Forschern aus 50 Ländern zur Verfügung stehen.

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Foto: GSI Helmholtzz­entrum, dpa Dieser Detektor ist ein Teil des neuen Projekts.

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