Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Raptors haben Großes vor

Football Nach zwei Aufstiegen geht der Blick der Augsburger weiter nach oben. Daran ändern auch Niederlage­n wie die vom Sonntag nichts. Die Verantwort­lichen planen eine Fusion – und irgendwann wohl einen Umzug

- VON ANDREAS SCHOPF

Wo eine Mannschaft steht und wohin sie möchte, lässt sich in der Regel am besten nach Niederlage­n erkennen. Was das angeht, war das vergangene Wochenende bei den Augsburg Raptors aufschluss­reich. Auf der heimischen TSG-Anlage an der Schillstra­ße setzte es für die Bayernliga-Footballer eine 34:63-Klatsche. Und das ausgerechn­et gegen den Play-off-Konkurrent­en Feldkirche­n, den die bis dato ungeschlag­enen Augsburger im Hinspiel Mitte Juni noch bezwungen hatten. Eine herbe Enttäuschu­ng, sollte man meinen. Vereinsvor­sitzender Daniel Metzler sagt: „So eine Niederlage tut auch mal gut.“Sie hätte die Defizite in der Verteidigu­ng aufgezeigt. „Und dass wir weiter hart arbeiten müssen.“

Die Raptors haben Großes vor. Niederlage­n wie am Sonntag sollen weniger Rückschlag als vielmehr Lehren auf dem Weg nach oben sein. Den hat der Verein seit 2012 eingeschla­gen. Damals startete die neu zusammenge­würfelte Mannschaft in der Aufbauliga, der niedrigste­n Spielklass­e. Zwei Aufstiege später, in der Bayernliga, ist der Ehrgeiz größer denn je. Vergangene Saison, die erste in der vierthöchs­ten Klasse, stand zunächst der Klassenerh­alt im Fokus. Zumal sich der Verein kurz vor Saisonstar­t vom damaligen Trainer Philip Johnson getrennt hatte, es habe Differenze­n mit den Vereinsvor­ständen gegeben, sagt Metzler. Seitdem hat der ehemalige Raptors-Spieler Clinton Morris an der Seitenlini­e das Sagen. „In dieser Saison wollen wir in die Play-offs“, sagt Metzler. Die Endrunde erreichen die beiden Besten der Bayernliga Süd, die aus fünf Mannschaft­en besteht. Die Raptors starteten mit drei Siegen. Auch nach der Heimpleite gegen Feldkirche­n ist für die drittplatz­ierten Raptors alles möglich. Unter anderem stehen noch zwei Spiele gegen Tabellenfü­hrer Passau an. Und selbst wenn es mit dem Aufstieg in diesem Jahr nichts wird: Die Mannschaft hat Perspektiv­e. „Unsere Spieler sind im Durchschni­tt erst 23“, sagt Metzler. Sie sollen die Raptors mittelfris­tig in die drittklass­ige Regionalli­ga führen. Mindestens.

Schon jetzt hat der Emporkömml­ing von der Schillstra­ße Ligakonkur­rent Königsbrun­n Ants als Football-Lokalmatad­or abgelöst. Im Hinspiel in Königsbrun­n deklassier­ten die Raptors den Gastgeber mit 42:3. Trotzdem, die Vereine sind nicht nur Konkurrent­en. In der U19-Jugend haben sich die beiden aufgrund von Nachwuchss­orgen bereits zu einer Spielgemei­nschaft zusammenge­schlossen. Eine Zusammenle­gung ist laut Metzler auch für den Seniorenbe­reich angedacht. „Wir arbeiten derzeit noch an einem Konzept“, sagt er. Der Grund: Neben Raptors und Ants gibt es mit den Augsburg Storms noch einen dritten Football-Verein in der Region. „Der Ballungsra­um ist aber nicht für drei Teams geeignet“, sagt Metzler. Die Footballer stehen im permanente­n Konkurrenz­kampf um Spieler, Trainer, Zuschauer. Durch einen Zusammensc­hluss soll die Basis für hochklassi­gen Football in Augsburg geschaffen werden.

Was das Publikum angeht, haben sich die Raptors mittlerwei­le eine feste Anhängersc­haft erarbeitet. Rund 400 Zuschauer sahen das Spiel gegen Feldkirche­n. Metzler berichtet von einer wachsenden Fan-Base. „Geht es so weiter, stößt die TSGAnlage irgendwann an ihre Kapazitäts­grenzen.“Einen möglichen neuen Spielort hätten die Verantwort­lichen aber noch nicht im Auge.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Die Anweisunge­n von Chef Trainer Clinton Morris haben nichts gebracht: Die Augsburg Raptors verloren ihr Heimspiel gegen Feldkirche­n mit 34:63. Trotzdem haben die Bayernliga Footballer die Play offs fest im Blick.
Foto: Klaus Rainer Krieger Die Anweisunge­n von Chef Trainer Clinton Morris haben nichts gebracht: Die Augsburg Raptors verloren ihr Heimspiel gegen Feldkirche­n mit 34:63. Trotzdem haben die Bayernliga Footballer die Play offs fest im Blick.

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