Augsburger Allgemeine (Land West)
„Bobs“Liebeserklärung an Oberhausen
Porträt Stefan Meitinger betreibt acht Lokale und veranstaltet den „Sommer am Kiez“am Helmut-Haller-Platz. Der Stadtteil, findet er, hat Großstadtcharme. Doch wer ist eigentlich dieser Mann?
So schnell bringt Stefan Meitinger, den alle nur Bob nennen, nichts aus der Fassung. So sollte beim Auftritt der Band Kärbholz ein Sonderzug mit DJ und Partywagen von Köln nach Augsburg kommen, um die Fans an den Helmut-Haller-Platz zu transportieren. Heftige Unwetter in Norddeutschland machten das unmöglich. Kurzerhand wurde ein Doppeldeckerbus gemietet, der kam dann fast pünktlich an. Dass der Auftritt seiner Lieblingsband ihm einige Tausende Euro an Miesen gebracht hat – geschenkt.
Wer ist dieser Stefan Meitinger, der den „Sommer am Kiez“in Oberhausen veranstaltet und ein Lokal nach dem anderen eröffnet? Inzwischen hat er, der Erfinder der Punkrock-Kitchen-Kette „Bob’s“, acht Lokale in Augsburg und Umgebung mit 53 Festangestellten und weit über 100 Aushilfen. Derzeit baut er eines in München, für nächstes Jahr steht Fürth auf der Agenda. „Bauen ist meine wahre Leidenschaft“, sagt er. Bowlingbahnen und Billardtische spielen in den Läden eine Rolle, frische Pizzen aus dem Holzofen, Burger und Getränke. Es gibt keinen Schnickschnack, alle Lokale wirken ein bisschen rau und urig. Geboren im Jahr 1969 wuchs Stefan Meitinger bei Oma und Opa in Haunstetten auf. Die Eltern lebten in der Hammerschmiede, konnten sich nicht um ihn kümmern. Wenn Stefan Meitinger von seiner das Hamburger Schanzenviertel oder der Boxhagener Platz in Berlin Friedrichshain versprüht.
So ist sein „Sommer am Kiez“, den er bereits zum zweiten Mal veranstaltet, eine Liebeserklärung an den Stadtteil. Mit Musik am 6. Juli von Ship & Anchor, am 7. Juli von Hörstreich und am Samstag, 8. Juli, von Ton Steine Scherben. Dort warten auf die Zuhörer alte Sofas aus dem Sozialkaufhaus, leicht lädierte Stühle, viel Musik, Pizza und Getränke. Meist bei freiem Eintritt. „Wenn es gut läuft, mache ich 30 000 Miese, wenn es schlecht läuft 50 000 Euro.“Ist bereits einkalkuliert, solche Zahlen bringen Stefan Meitinger, alias Bob, nicht aus der Ruhe. Schließlich bekam er seinen Spitznamen Bob von Freunden, als er mit 15 Jahren mit Dreadlocks durch die Gegend radelte und Reggae hörte, in Anlehnung an Bob Marley, den berühmten Jamaikaner. Dessen Musik verpflichtet geradezu zur Gelassenheit. O
Die Veranstaltung findet noch bis zum 29. Juli am Hel mut Haller Platz in Augsburg Oberhausen statt. Mehr Infos im Internet unter: http://sak.mein bobs.de/.
Sommer im Kiez