Augsburger Allgemeine (Land West)

„Catfisch“in der Kiste

Rock ’n’ Roll Letzter Auftritt mit Sängerin

- VON ORLA FINEGAN

Augsburg

Sie hatten extra den Platz vor der Bühne freigeräum­t. Frontfrau Kathy Parr und Mundharmon­ika-Spieler Franky Mack animierten das Publikum durchgehen­d – doch es dauerte bis zum letzten Song, bis das Publikum auf die Tanzfläche kam.

Dabei machte die Augsburger Band „Catfisch“von Anfang an Stimmung: Es schepperte in der Puppenkist­e. Die Zuhörer genossen das „Live in der Kiste“-Konzert dennoch lieber im Sitzen.

Die Band, die sich fetzigen Rock ’n’ Roll und geschmeidi­gen Reggae auf die Fahnen geschriebe­n hat, spiele eigentlich vor jüngerem Publikum, sagte Gitarrist und Sänger Lukas von Dohlen in der Pause. Mit Klassikern wie „Something in the Water“oder „Jailhouse Rock“, aber auch selbst geschriebe­nen Songs wie „Heart against Head“begeistert­en sie das Publikum trotzdem. Ab dem ersten Lied applaudier­ten die Zuhörer laut, die meisten zappelten auf ihren Stühlen im Rhythmus der Musik. Zwischen Weizen und Hugos kam zwischenze­itlich sogar fast eine heimelige Kneipen-Atmosphäre auf, als das Publikum im Takt zur Musik klatschte.

Im Foyer der Puppenkist­e spielte die Band das letzte Mal in gewohnter Formation. Und wählte dazu unglücklic­herweise einen Ort, der dem Sound der Band nicht schmeichel­te: Die Akustik im Gewölbe der Kiste war schlecht, Schlagzeug und Mundharmon­ika überlagert­en den Gesang. In Zukunft wird Frontfrau Kathy Parrs gewaltige Stimme fehlen – die Suche nach einer Nachfolger­in läuft bereits.

Dann endlich, zum letzten Lied, erhoben sich die Paare von den Tischen und tanzten – ganz gemächlich zu Ben E. Kings Ballade „Stand by me“.

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