Augsburger Allgemeine (Land West)
Kreischende Höhen, dumpfdröhnende Bässe
Zum Artikel „Sommernächte: Wie geht’s weiter?“vom 4. Juli: Ich fand die Augsburger Sommernächte super, allerdings kann ich jetzt auch die Anwohnerbeschwerden verstehen: Die Lautstärke ging weit über „Spaß haben“hinaus. Bei den Musikbühnen waren kreischende Höhen und dumpfdröhnende Subwoofer-Bässe zu ertragen – hier scheint das Ordnungsamt wegzuhören, anders als bei Diskotheken.
Ganz vorne dann Familien mit kleinen Kindern, deren GehörHaarzellen sich den ersten Schaden holen. Ab 85 Dezibel drohen Gehörschäden bei Dauerbelastung, ab 100 Dezibel ist bereits bei kurzzeitiger Belastung eine Beeinträchtigung zu erwarten. Am Arbeitsplatz ist seit dem Jahr 2006 das Tragen eines Gehörschutzes ab 85 Dezibel Pflicht!
Um Schaden von den Bürgern abzuwenden, sollten bei allen Musikveranstaltungen durchgehend geeignete Schalldruckpegelmessgeräte an der lautesten Stelle einzusetzen und damit die Lautstärke auf 90 Dezibel zu begrenzen sein – das ist immer noch laut genug.
Wenn ein größeres Gelände beschallt werden soll, müssen dann mehrere Lautsprecher verwendet werden und nicht von der Bühne weg (der Discjockey steht hinter den Boxen und trägt dicke Kopfhörer) die Lautstärke so hochdrehen, dass auch in 100 Metern Entfernung noch Lärm angesagt ist.
Clemens Jandl, Stadtbergen