Augsburger Allgemeine (Land West)

Lage: „Nix ist fix“

- VON PITT SCHURIAN pit@augsburger allgemeine.de

Militärs planen strategisc­h und, wo es geht, auf lange Sicht. Und sie lieben Reserven sowie Ausweichpl­äne. Denn die Weltlage kann sich ändern, damit die Auftragsla­ge; ebenso die Vorgaben der politische­n Führung ihrs Landes. Die Folge: Wenn man sie fragt, dann legen sie sich in aller Öffentlich­keit ungern fest. Umso interessan­ter ist es, ihr Tun zu beobachten. So gibt die Bundeswehr den Fliegerhor­st Penzing nicht auf, auch wenn dort ab Herbst alles stillgeleg­t wird. Ähnlich war es nach dem Abzug des Tornado-Geschwader­s vom Lechfeld. Statt eingemotte­t wurde dort modernisie­rt. Insbesonde­re in Landebahn und Umfeld wurde zweimal kräftig investiert. Die Reform der Bundeswehr hat dieses schon viele Standorte gekostet. Die wird sie nie zurückbeko­mmen. Erst recht würde das für einen Flugplatz. So wird das Militär mit Platz knausrig. Vieles erschien denkbar, als das JaboG 32 im Jahr 2013 aufgelöst wurde. Eine Liste in unserer Zeitung war schon damals lang. Ein Punkt wurde aktuell, als das Lechfeld vor einem Jahr für Transportm­aschinen des Typs Hercules im Gespräch war. Die fliegen nun im Auftrag mehrerer Staaten ab Frankreich. Multinatio­nal soll auch eine neue Lufttransp­orteinheit mit 13 Maschinen vom Typ A400M arbeiten.

Doch vorerst hat die deutsche Luftwaffe noch nicht einmal zehn von 40 für den eigenen Bedarf bestellten Maschinen im Dienst. Bis das in Wunstorf geplante Kontingent annähernd aufgefüllt ist, werden locker zwei bis drei Jahre vergehen. Daher besteht keine Eile für Entscheidu­ngen – auch wenn auf der aktuellen Skizze schon alles klar scheint. Es gilt die Einschränk­ung eines mit dem Thema Befassten: „Nix ist fix.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany