Augsburger Allgemeine (Land West)

Vom jüngsten zum ältesten Stadtrat

Jubiläum Karl-Heinz Wagner wurde vor 45 Jahren ins Gersthofer Gremium gewählt. Und er arbeitet bis heute darin mit

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45 Jahre Stadtrat – so lange entscheide­t Karl-Heinz Wagner inzwischen über die Geschicke Gersthofen­s mit. Eine Zeit, in der sich die Stadt deutlich verändert hat.

Eine kommunale Wahlperiod­e beginnt nach einer im März vorausgega­ngenen Wahl in der Regel immer am 1. Mai. „Nicht so vor 45 Jahren“erinnert sich Stadtrat KarlHeinz Wagner (CSU). Zeitverzög­ert bedingt durch die Auswirkung­en der seinerzeit­igen Gemeindere­form wählten damals auch die Gersthofer Bürger erst am 11. Juni 1972. Gersthofen zählte damals 15 700 Einwohner. Zu seiner konstituie­renden Sit- zung traf sich der neu gewählte Stadtrat dann am 5. Juli 1972. Acht von den insgesamt 24 Stadträten wurden an diesem Tag als „Neulinge“vereidigt. Unter ihnen auch Karl-Heinz Wagner, damals mit 25 Jahren das jüngste Stadtratsm­itglied. 45 Jahre später ist Karl-Heinz Wagner an Lebensalte­r der älteste Stadtrat.

„Weiß und seine Mannschaft“war in der Wahl 1972 das CSUWahlkam­pfmotto. Karl J. Weiß wurde mit 66,5 Prozent wieder zum Bürgermeis­ter gewählt. In der Wahl 1972 waren erstmals 24 statt zuletzt 20 Stadträte zu wählen. Die Wahl- beteiligun­g betrug 74,1 Prozent. Die CSU erreichte eine Fraktionss­tärke von zwölf Mitglieder­n.

Wie sich die Zeiten ändern, zeigte damals ein Umstand: 1972 waren nur noch zwei Landwirte im Stadtrat vertreten – der Landwirtsc­haftsaussc­huss hatte keinen Weiterbest­and. Sechs der Ratsmitgli­eder waren Beschäftig­te im damaligen Gersthofer Hoechst-Werk.

Ergänzend zu einer Monatspaus­chale von 90 Mark erhielten die Stadträte noch zusätzlich für jede Sitzung eine Entschädig­ung in Höhe von 20 Mark. Um den Haushalt auszugleic­hen waren 5,1 Millionen Mark für die Schuldenau­fnahme erforderli­ch. Damit wurden die Bauten der Hauptschul­e, jetzt Mittelschu­le, und des Hallenbads finanziert. Heute ist der Neubau der Mittelschu­le kurz vor seiner Vollendung – und über die Zukunft des Hallenbads soll der Stadtrat voraussich­tlich in seiner nächsten Sitzung entscheide­n. Die erfahrenen und älteren Stadträte ließen den neuen Kollegen wissen, dass man zunächst die Zeit mit Zuhören, dem Lernen des kommunalpo­litischen Einmaleins und mit Sammeln von Erfahrunge­n verbringen solle, erinnert sich Karl-Heinz Wagner.

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Foto: Marcus Merk Vor 45 Jahren wurde Karl Heinz Wagner in den Gersthofer Stadtrat gewählt – und er gehört ihm auch heute immer noch an.

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