Augsburger Allgemeine (Land West)
Milliarden „Brauner Zwerge“im Weltall
London
Es gibt Milliarden gescheiterter Sterne in der Milchstraße. Das schließt ein internationales Astronomenteam aus der Analyse bestimmter Sternhaufen. In unserer Heimatgalaxie existieren demnach 25 bis 100 Milliarden sogenannter Brauner Zwerge. Sie sind eigentlich zu groß, um ein Planet zu sein. Aber auch zu klein, um das Feuer der Kernfusion in ihrem Inneren zu zünden, durch das Sterne leuchten. Sie werden daher oft als gescheiterte Sterne bezeichnet.
Die unscheinbaren Himmelsobjekte sind ein Nebenprodukt der normalen Sternentstehung und schimmern nur schwach im Licht der Wärme, die bei ihrer Entstehung frei wird. Daher sind sie sehr schwer aufzuspüren. Die ersten Vertreter überhaupt wurden erst 1995 entdeckt.
Da sie so schwer aufzuspüren sind, befinden sich die meisten der bislang gesichteten Braunen Zwerge in unserer kosmischen Nachbarschaft und sind nicht mehr als etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Auch wenn sie als Zwerge tituliert sind: Braune Zwerge haben immerhin die 13- bis 75-fache Masse des Jupiters, des größten Planeten unseres Sonnensystems. Und dieser wiederum ist 318-mal massereicher als die Erde. Braune Zwerge sind somit eigentlich Giganten.