Augsburger Allgemeine (Land West)

Herumdokte­rn am Ende der Ursachenke­tte

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Mit der Verschärfu­ng der Umweltzone 2016 hat die Stadt allein rund 26 000 Autos aus dem Zentrum ausgesperr­t, die in der Region zugelassen waren. Auswärtige Autos nicht mitgerechn­et. Der Schritt war drastisch und hilflos zugleich – denn diese letzte Verschärfu­ng brachte wenig Effekt, sondern diente eher zur Absicherun­g der Rechtsposi­tion im Fall einer Klage. Ist eine solche erfolgreic­h, kann das massive Folgen haben, siehe München. In Augsburg ist die Überschrei­tung der Grenzwerte geringer, sodass die Frage eines Diesel-Verbots wohl anders zu bewerten wäre. Gleichwohl müssen die Stickoxidw­erte in Augsburg runter – nicht nur aus juristisch­en Gründen, sondern im Blick auf die Gesundheit der Bürger.

Die Kommunen sind in einer unguten Situation: Sie müssen mit dem Freistaat für die Einhaltung von EU-Grenzwerte­n sorgen, die im Fall des Stickoxids stark von den Abgaswerte­n der Autos abhängen, die sie nicht festgesetz­t haben. Den Kommunen bleibt nur, am Ende der Ursachenke­tte herumzudok­tern. Abgasgrenz­werte für Autos zu verschärfe­n, war ein richtiger Schritt. Die Abgastrick­sereien mancher Hersteller tragen zur Lösung des Problems nichts bei.

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