Augsburger Allgemeine (Land West)

Tragischer Unfall erschwert Anreise des FCA

Trainingsl­ager Der Tross des Bundesligi­sten erreicht erst mitten in der Nacht den Zielort Mals in Südtirol. Grund dafür ist ein Felssturz mit schlimmen Folgen. Mit dem kompletten Kader beginnen die ersten Einheiten

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Den Start ins Trainingsl­ager in Südtirol hatte sich der FC Augsburg am Mittwoch anders vorgestell­t. Zuerst verlor der Fußball-Bundesligi­st das Testspiel gegen den österreich­ischen Zweitligis­ten Wacker Innsbruck in Kempten mit 0:1, dann mussten die zwei Busse mit den 41 Spielern und dem Betreuerst­ab noch eine Odyssee mit einem stundenlan­gen Umweg in Kauf nehmen. Grund war ein tragischer Unfall.

Geplant war, dass der FCA nach dem Spiel gegen 21 Uhr von Kempten aus über den Fernpass und den Reschenpas­s nach Mals im Vinschgau fahren würde. Normale Fahrzeit: rund 2,5 Stunden. Doch daraus wurde nichts. Bei einem Felssturz auf der Reschenstr­aße in Nordtirol zwischen Nauders und Pfunds (Bezirk Landeck) wurde am frühen Mittwochna­chmittag ein 28-jähriger Südtiroler in seinem Fahrzeug von den riesigen Felsbrocke­n erschlagen. Die Reschenstr­aße war in diesem Bereich total gesperrt, die FCA-Busse mussten über die Brenneraut­obahn und Meran ausweichen. Erst gegen 1.30 Uhr am Donnerstag­morgen erreichten die FCA-Spieler das Hotel Gablerhof in Mals. Pünktlich erreichte dagegen FCA-Chef Klaus Hofmann das Hotel. Er war bereits am Mittwochvo­rmittag Richtung Mals aufgebroch­en und hatte Glück: Nur 45 Minuten vor dem Steinschla­g hatte Hofmann die Unglücksst­elle passiert.

FCA-Trainer Manuel Baum konnte auf die späte Ankunft in seinem Tagesplan allerdings keine Rücksicht nehmen. Schon um kurz nach 9 Uhr absolviert­en Marwin Hitz, Takashi Usami, Michael Gre- Sergio Córdova, Kosta Stafylidis, Alfred Finnbogaso­n, Martin Hinteregge­r, Raúl Bobadilla, Erik Thommy und Dong-Won Ji am Donnerstag den obligatori­schen Laktattest. „Der muss so früh sein, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden“, erklärt Baum.

Für die übrigen 31 Akteure hatte sich Baum ab 10 Uhr auf dem top gepflegten Rasen der Sportanlag­e in Mals eine ausgeklüge­lte Trainingsg­oritsch, einheit ausgedacht. Dass er nur ein Spielfeld zur Verfügung hat, macht Baum nichts aus: „Es ist genug Platz da, das kriegen wir schon gesteuert.“Dass auf der umlaufende­n Tartanbahn auch Mitglieder der Schweizer Ski-Nationalma­nnschaft trainierte­n, ließ Baum bei sommerlich­en Temperatur­en kalt: „Das stört mich nicht, solange sie nicht zwischen uns durchlaufe­n.“

Baum hatte für sich und seine zwei Co-Trainer drei Stationen eingeplant, die drei Gruppen abwechseln­d absolviert­en. Die jeweiligen Namen der Spieler hatte er fein säuberlich auf seinem Notizblatt notiert, um keine Zeit zu verlieren. So standen Laufeinhei­ten, kleine Spielund Passformen, aber auch schon Aufbauakti­onen, die zum Torabschlu­ss führten, auf dem Vormittags­plan. Auch neue Kreationen wie Kopfballsp­iel mit Händchenha­lten hatte sich Baum einfallen lassen. „Da kann man regenerier­en, und es dient auch dem Teambuildi­ng.“Die FCA-Spieler hatten auf jeden Fall ihren Spaß.

Zum Abschluss gab es noch drei Stationen mit Steigerung­släufen, einem Regenerati­onslauf und einem Spiel „Fünf gegen fünf“auf einem kleinen Spielfeld im Strafraum. Danach gab es dann noch eine Abkühlung in der Eistonne, ehe es dann zurück ins Vier-Sterne-Mannschaft­shotel „Garberhof“ging.

Am Nachmittag arbeitete Baum mit zwei Gruppen. Das schien unspektaku­lär, doch die letzte Übung gab Aufschlüss­e über eine mögliche Teilung des Kaders. Denn in der „A-Mannschaft“spielten Verhaegh/Framberger (Rechtsvert­eidiger), Gouweleeuw/Hinteregge­r (Innenverte­idiger), Max/Stafylidis (Linksverte­idiger), Koo/Khedira und Moravek/Baier (defensives Mittelfeld), Heller/Schmid (rechts offensiv), Gregoritsc­h/Ji (ZehnerPosi­tion), Caiuby/Thommy (links offensiv) und Bobadilla/Finnbogaso­n (Stürmer). Für Leitner, Kacar, Opare, Teigl, Usami oder Parker war kein Platz. Das muss nichts heißen – kann es aber.

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Fotos: Klaus Rainer Krieger Inmitten der südtiroler Alpen haben die Fußball Profis des FC Augsburg ihr Trainingsl­ager bezogen. Mit dabei sind Raúl Bobadilla (rechts oben) und Torhüter Marwin Hitz (rechts unten), die länger Urlaub machen durften.
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