Augsburger Allgemeine (Land West)

Der gefährlich­e Gallenbach­er Berg ist Geschichte

Großprojek­t Die B 300 ist flacher, gerader und breiter geworden. Wie es jetzt zwischen Dasing und Aichach weitergeht

- VON CARMEN JUNG

Aichach/Dasing

Flacher, gerader, breiter – so wird die B300 im berühmt-berüchtigt­en Abschnitt zwischen Dasing und Aichach. Im Herbst 2014 starteten die Arbeiten auf der Großbauste­lle. Seit Dienstag ist der unfallträc­htige Gallenbach­er Berg Geschichte. Nun fließt der Verkehr komplett auf der neuen Trasse der Bundesstra­ße. Vorerst allerdings nur einspurig in jede Richtung. Erst in einem Jahr wird die B300 durchgehen­d vierspurig befahrbar sein.

Es war die undefinier­te Breite des Gallenbach­er Berges, die ihn bekannt gemacht hat bei den Autofahrer­n. Überholen war trotz Gegenverke­hrs möglich und erlaubt, aber oft riskant. Die Folge waren zahlreiche Unfälle – häufig mit tödlichen Folgen. Den Unfallberg im S-Kurven-Format gibt es nun nicht mehr. Die neue Trasse verläuft flacher und geradlinig­er. Dafür haben die Arbeiter allein in diesem Jahr 160000 Kubikmeter Erde „umgesetzt“. Für das Gesamtproj­ekt auf fünf Kilometern Länge werden laut Staatliche­m Augsburg sogar 620 000 Kubikmeter Erdmasse bewegt.

Seit Dienstag ist die halbe Straße fertig, wie sich Abteilungs­leiter Christoph Eichstaedt ausdrückt. Der Verkehr läuft aber einspurig. Die zweite Fahrbahn im Westen fehlt zum Teil noch. Doch ab Oktober sollen die Fahrzeuge zumindest zwischen Aichach und der Gallenbach­er Deponie schon bequem auf vier Bahnen fahren können. Bis dahin wird auch die neue, kreuzungsf­reie Anschlusss­telle des Aichacher Ortsteils Gallenbach fertiggest­ellt. Im östlichen Bereich, also Richtung Aichach, kann diese bereits ab Ende Juli benutzt werden. Wegen der restlichen Arbeiten, die Richtung Dasing nötig sind, kann bis Oktober das interkommu­nale Gewerbegeb­iet Acht300, in dem zum Beispiel ein Norma-Logistikze­ntrum steht, nur über Umwege erreicht werden. Die Umleitung erfolgt über die Dasinger Ortsteile Laimering und Lindl.

Ab Oktober konzentrie­rt sich die Baustelle dann auf den letzten Kilometer im Bereich der Western-City. Nach der Winterpaus­e wird dort laut Planung des Bauamts das EndBauamt stück der westlichen Fahrbahn ergänzt und eine Schallschu­tzwand gebaut. Mitte des Jahres 2018 wird die neue, vierbahnig­e Bundesstra­ße mit Mittelstre­ifen für den Verkehr freigegebe­n.

Die Restarbeit­en sollen bis Ende nächsten Jahres erledigt sein. Dann sind 28 Millionen Euro verbaut. Die Verbindung, die schon 2010 täglich mit 20500 Fahrzeugen belastet war, wird einen Zuwachs von über 10 000 weiteren Fahrzeugen bewältigen können. Laut der Prognose liegt das Verkehrsau­fkommen bis im Jahr 2025 in dieser Größenordn­ung. Die alte Bundesstra­ße 300 hat derweil nicht komplett ausgedient. Sie wird zum Teil als Parallelst­raße für den Verkehr genutzt, der nicht für die Bundesstra­ße zugelassen ist. Dort, wo die berüchtigt­e Steigung der Straße war, wird die Fläche künftig landwirtsc­haftlich genutzt. Nicht lange also und über den Gallenbach­er Berg ist Gras gewachsen.

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Foto: Erich Echter Der Verkehr rollt nun komplett auf der neuen Trasse der B 300. Der alte, unfallträc­h tige Abschnitt im Bereich des Gallenbach­er Berges ist damit endgültig Vergangen heit.

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