Augsburger Allgemeine (Land West)
Dieser Badesommer verspricht Rekordwerte
Zwischenbilanz Die städtischen Freibäder erleben einen Besucheransturm, der im Zehn-Jahres-Vergleich eindrucksvoll deutlich wird. Dabei spielt das kleine Bad in Lechhausen eine Sonderrolle
Wer tagsüber arbeiten musste, kam womöglich am Donnerstag wegen der Temperaturen ganz schön ins Schwitzen. Tagesspitzenwerte von 30 Grad zeigte das Thermometer. Es ist ideales Badewetter: kein Wunder also, dass es ab den Mittagsstunden viele Augsburger an die Seen und in die städtischen Freibäder zog. Der 6. Juli dürfte, so die ersten Einschätzungen, einer der bislang besucherstärksten Tage in der Sommersaison 2017 gewesen sein. Dieser Tag schließt an die Zwischenbilanz der Badesaison an. Es ist eine Statistik der Rekordwerte im Zehn-JahresVergleich. Der Juni 2017 hat in diesem Fall sämtliche Ergebnisse, die bis zum Jahr 2008 zurückgehen, getoppt. Der Sommer hat sich in Augsburg bestens eingeführt – geht es nach den Zahlen aus den Freibädern. Das städtische Sport- und Bäderamt wertet das Zahlenmaterial aus. Mit Stand von Ende Juni wurden insgesamt bereits mehr als 100 000 Besucher gezählt. In dieser Statistik tauchen Gäste der drei Bäder auf, für die Eintritt verlangt wird. Es sind das Familienbad, das Bärenkellerbad und das Fribbe. Eine Sonderrolle nimmt das kleine Lechhauser Freibad ein, das an der Ulrichsbrücke liegt.
Hier ist der Eintritt kostenlos. Geöffnet ist allerdings nur, wenn das Wetter zum Baden einlädt. Bei Regen bleiben die Tore geschlossen. Besucher werden nicht gezählt. Bevorzugt von Familien und Anwohnern wird das Bad angesteuert. Das an der Lechhauser Straße gelegene Freibad geht zurück auf ein Flussbad aus den 1930er Jahren. Der Lech und der Proviantbach befinden sich in unmittelbarer Nähe. Neben einem nicht beheizten Schwimmbecken gibt es einen Kiosk und ein etwa 100 Quadratmeter großes Baby-Planschbecken.
Wie ist die Zahl von bereits mehr als 100 000 Besuchern zu bewerten? Es fehlt nicht mehr viel, um das Gesamtjahresergebnis von 2014 zu übertreffen. Vor drei Jahren registrierte die Stadt nach einem kalten und unwirschen Sommer lediglich knapp 138000 Badegäste in der gesamten Saison. Wenn man berücksichtigt, dass die Freibadsaison bis voraussichtlich Mitte September läuft, ist durchaus mit einem Spitzenergebnis in der Gesamtbetrachtung zu rechnen. Im Zehn-JahresVergleich schneidet das Jahr 2013 mit etwas mehr als 235000 Besuchern am besten ab. Bis dahin ist für die laufende Saison insofern noch ein weiter Weg. Ein Zahlenvergleich macht die gute Ausgangslage aber deutlich: Bis Ende Juni zählte die Stadt in diesem Jahr exakt 102359 Gäste. Im Rekordjahr 2013 waren es dagegen lediglich 64 226.
Sportreferent Dirk Wurm freut sich über den Besucherandrang: „Wir stehen dieses Jahr bislang sehr gut da.“Das werde sich, wenn die Entwicklung so weitergehe, dann auch hoffentlich auf der Einnahmenseite positiv bemerkbar machen. Es sind aber nicht nur die heißen Temperaturen, die Badegäste in die Freibäder locken. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten mit gesperrten Becken und einer defekten Rutsche sind zwischenzeitlich alle vorübergehenden Mängel behoben. Der Betrieb in den Bädern läuft störungsfrei, sagt Wurm.