Augsburger Allgemeine (Land West)
Die CSU legt einen Frühstart hin
Parteien Vor der Bundestagswahl werden die Landtagskandidaten nominiert. Warum – die Wahl ist im Herbst 2018
Die Augsburger CSU drückt in diesem Fall gewaltig aufs Tempo. Noch vor der Bundestagswahl, die am 24. September stattfindet, werden jetzt die Direktkandidaten für die Landtagswahl nominiert. Diese Wahl lässt aber noch länger auf sich warten. Ein Termin ist noch nicht einmal bestimmt. Die Bayern wählen voraussichtlich im Herbst 2018. Wen die CSU in den beiden Augsburger Stimmkreisen ins Rennen schicken wird, ist absehbar. Staatssekretär Johannes Hintersberger, 63, tritt im Stimmkreis West, zu dem auch die Städte Gersthofen und Neusäß gehören, wieder an. Im Osten gibt es nach dem freiwilligen Verzicht des Landtagsabgeordneten Bernd Kränzle, 74, einen neuen Direktkandidaten. Stadtrat Andreas Jäckel, 51, hat seine Ambitionen frühzeitig angemeldet. Der Vorsitzende des Kreisverbands Ost gilt ähnlich wie Hintersberger als gesetzt. Mit parteiinternen Gegnern ist nicht zu rechnen. Zumindest hat bislang kein anderer Bewerber sein Interesse signalisiert. Viel Zeit bliebe dazu ohnehin nicht mehr. Hintersberger soll am Montag, 17. Juli, gekürt werden. Jäckel soll eine Woche später folgen. Die CSU hatte sich frühzeitig darauf verständigt, dass die beiden Kandidaten für die Stimmkreise Augsburg-West und Augsburg-Ost zeitlich sehr früh vor der Landtagswahl im Herbst 2018 nominiert werden. Die Regularien lassen diesen Weg zu.
Mit der frühzeitigen Bekanntgabe der Kandidaten umschifft die CSU mögliche Personaldebatten, die dann auch in den Bundestagswahlkampf hätten eingreifen können. Nach der Kür der Kandidaten gilt die Konzentration der Bundestagswahl, in der im Wahlkreis Augsburg-Königsbrunn der Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich (seit dem Jahr 2013) für die CSU antritt.
Hintersberger gehört dem Landtag seit dem Jahr 2003 an. Als nach der zurückliegenden Wahl im Jahr 2013 Ministerpräsident Horst Seehofer sein Kabinett umbildete, wurde Hintersberger Staatssekretär. Er tat dies zunächst im Finanzministerium, in der laufenden Periode wechselte er dann ins Sozialministerium. Jäckel würde im Fall seiner Wahl im nächsten Jahr Neuland in einem politischen Feld betreten. Er bringt Erfahrung als Kommunalpolitiker mit. Wirtschaft und Finanzen nebst der Kultur nennt er selbst als Schwerpunkte seiner Tätigkeit. Wohlwissend, dass er als möglicher Landtagsabgeordneter schauen müsse, welche Rolle die CSU für ihn im Maximilianeum vorsieht.