Augsburger Allgemeine (Land West)
Hochschule will Gründer fördern
Projekt Mit 675000 Euro vom Freistaat entsteht ein neues Digitalisierungsprogramm
Wer heute ein innovatives Start-up gründen will, kommt an einem vernünftigen Digitalkonzept nicht vorbei. Davon ist Norbert Gerth überzeugt. Gerth ist Informatik-Professor an der Hochschule Augsburg. An diesem vernünftigen Digitalkonzept können Studenten ab dem kommenden Semester in einem speziellen Programm der Hochschule feilen. Die Hochschule hat sich bei einer Ausschreibung des Freistaats Bayern durchgesetzt und erhält für die nächsten drei Jahre insgesamt 675000 Euro, mit denen das Programm und drei Wissenschaftler für die Lehre bezahlt werden.
Das Geld ist an die Bedingung geknüpft, dass die Digitalisierung in der Entrepreneurship-Ausbildung gefördert wird. Das heißt: Die Stu- denten sollen nicht nur vermittelt bekommen, wie sie selbst Unternehmen gründen können, sondern auch, welche digitalen Aspekte dabei besonders wichtig sind. Wenn die Förderung ausgelaufen ist, will die Hochschule diese Art der Ausbildung weiter unterstützen.
Teil des Programms sollen neue Veranstaltungen, Seminare und Projektarbeiten sein. Die Verantwortlichen wollen externe DigitaliAugsburg sierungsexperten an die Hochschule holen, damit diese aus der Praxis berichten. Außerdem sollen Studenten Gründungen in Projekten ausprobieren können, ohne gleich den Druck zu spüren, dass ein Start-up einer Existenzgründung entspricht. Hochschulpräsident Gordon Thomas Rohrmaier verspricht sich durch den vielschichtigen und interdisziplinären Ansatz Erfolg: „Die Hochschulen und Universitäten sind von den Möglichkeiten her ein hervorragender Nährboden“, sagt er.
Ergänzt werden soll das Programm durch Entwicklerwettbewerbe wie die sogenannten Hackathons. „Wir brauchen Spielwiesen und Projektflächen“, betont Informatik-Professor Norbert Gerth. Er glaubt, das Gründungen zum Zeitgeist passen: „Arbeit ist nicht nur Einkommen, Arbeit ist Selbstverwirklichung.“