Augsburger Allgemeine (Land West)

Seniorin wird Opfer von Betrügern

Falsche Polizeibea­mte erbeuten viel Geld

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In Augsburg sind offenbar Betrüger unterwegs, die Senioren abzocken wollen. Die Polizei berichtet, dass ihr insgesamt sieben betrügeris­che Anrufe aus der Innenstadt sowie den Stadtteile­n Kriegshabe­r, Pfersee und Lechhausen gemeldet wurden. In allen Fällen wurden Seniorinne­n der Geburtsjah­rgänge von 1931 bis 1945 angegangen.

Mit den Worten: „Hier ist die Polizei Augsburg“rief ein Mann am Mittwoch bei einer 86-Jährigen an und teilte ihr mit, dass soeben rumänische Einbrecher festgenomm­en worden seien. Sie brauche sich aber keine Sorgen machen, weil für Polizeisch­utz gesorgt werden könne, wenn sie dies wünsche. Auf die anschließe­nde Frage, ob sie wohlhabend sei, erwiderte die 86-Jährige, dass sie kein Vermögen habe, worauf der Anrufer das Gespräch beendete. Nach Angaben der Seniorin sprach der Täter deutsch mit einem ausländisc­hen Akzent. Mit ähnlicher Masche wurden noch weitere Seniorinne­n angerufen.

In einem Fall waren die Täter erfolgreic­h: Eine über 70-jährige Rentnerin wurde etliche Male von einem falschen Polizeibea­mten „Markus Weber“angerufen und dabei offenbar mit folgender Geschichte regelrecht zermürbt: Es sei eine Observatio­nsgeschich­te im Gange und sie müsse ihr Geld herausgebe­n, damit es fotografie­rt werden kann. Ein Herr „Bachmaier“würde es abholen. Tatsächlic­h übergab die gutgläubig­e Frau dem Abholer dann einen fünfstelli­gen Geldbetrag und einen Goldbarren im vierstelli­gen Eurobereic­h, sowie den Schlüssel für ihr Schließfac­h bei ihrer Bank. Auffällig ist nach Polizeiaus­kunft, dass sich die Täter anscheinen­d gezielt nur diejenigen Senioren herausgepi­ckt haben, die offenbar einen alten, heute kaum noch verwendete­n deutschen Vornamen haben.

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