Augsburger Allgemeine (Land West)
Keine Silbe zur Predigt
Zur Berichterstattung über den evangeli schen Kirchentag: Der Artikel gefällt mir und vielen meiner evangelischen Mitbürger nicht. Die frohe und beherzte Botschaft in der Predigt unseres Landesbischofs, Heinrich BedfordStrohm, ist mit keiner Silbe der Erwähnung wert, geschweige denn, dass ein Bild von ihm zu sehen wäre. Stattdessen der Posaunenchor von hinten fotografiert, nicht eben eine Meisterleistung der Bildauswahl und das Foto eines Mannes, der mit einer nackten Luther-Karikatur gegen die Botschaft des Friedens, der Liebe und der Freiheit glaubt, demonstrieren zu müssen. Der weiß wahrscheinlich noch nicht einmal, was Luther für die Geschichte dieses Landes bedeutet und worauf seine Freiheit beruht. Wenn Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, oder Bischof Konrad Zdarsa, hier in ähnlicher Form aufgetreten wären, wäre ihnen eine solche Missachtung bestimmt nicht widerfahren. Sehr versöhnlich und einfühlsam dagegen der Kommentar von Michael Hörmann auf der gleichen Seite, wenn er u. a. schreibt: „Es war eine gelungene Veranstaltung, die deutlich macht, dass christliches Leben doch weit mehr ist als die Predigt am Sonntag in der Kirche“. Es gibt also noch beseelte Menschen, die „gemeinsam etwas für den Glauben tun“. Ihm sei Dank und Anerkennung.
Augsburg
Roland Friese,