Augsburger Allgemeine (Land West)
Mängel bei der Feuerwehr
Gemeinderat In Adelsried gibt es Probleme: Das Gerätehaus ist eng, die Ausfahrt gefährlich und die Mannschaft zu klein
Die Adelsrieder Feuerwehr braucht mehr Platz. Zu diesem Fazit kommt ein Feuerwehrbedarfsplan, der in der vergangenen Gemeinderatssitzung vorgestellt wurde. Erstellt hat den Plan Maximilian Endt im Rahmen eines Fallstudienseminars an der Hochschule Furtwangen und er hat mehrere Probleme festgestellt.
Der Student in „Security and Safety Engineering“(Ingenieur für Sicherung und Sicherheit) stellte den Plan gemeinsam mit Kommandant Markus Furnier vor.
90 Einsätze wurden 2016 dokumentiert. Da der Feuerwehr Adelsried ein Autobahnabschnitt der A8 zugewiesen ist, entfalle rund die Hälfte der jährlichen Einsätze auf diese Strecke. Der Feuerwehrbedarfsplan wurde deshalb in zwei Abschnitte unterteilt: für das Gemeindegebiet und für den zugewiesenen Autobahnabschnitt. Im Bedarfsplan wurden in einer mehrstufigen Vorgehensweise Gefährdungen und Risiken analysiert, realistische Einsatzszenarien für die verschiedenen Einsatztypen aufgezeigt und daraus die erforderliche Mindestausstattung und Leistungsfähigkeit der Feuerwehr ermittelt.
Generell sei die Stärke der Adelsrieder Wehr zurückgegangen, stellt Endt in seiner Arbeit fest. Waren es 2011 noch 50 aktive Wehrleute, so seien es 2015 nur noch 39 gewesen. Dafür schlage jedoch die Jugendarbeit positiv zu Buche: Von drei Jugendlichen in 2011 sei man 2015 auf eine Truppe von 19 Jungen und Mädchen gekommen.
Dennoch bewertet er die personelle Situation der Wehr als „bedenklich“: „Sowohl die Zahl der tagsüber als auch die der insgesamt verfügbaren Kräfte ist zu gering“, heißt es im Bericht. Die Erhöhung der aktiven Mitglieder sowie eine weitere positive Jugendarbeit sei anzustreben.
Das Gerätehaus erfülle baulich nicht die heutigen Anforderungen: „Enge Tore und Laufwege, zu klein bemessene Fahrzeugstellplätze, Stolperstellen und eine ungeeignete An- und Ausfahrt stellen eine hohe Gefährdung dar“, macht der Bedarfsplan klar. Mittelfristig, etwa in den nächsten fünf Jahren, sollte eine Anpassung erfolgen.
Bürgermeisterin Erna StegherrHaußmann erklärte ergänzend, dass die Feuerwehr sich eine gemeinsame Straßeneinfahrt mit dem Kindergarten teile und aktuell 105 Kinder dort untergebracht seien. Diese Situation sei vor allem bei einem sogenannten „Stillen Alarm“gefährlich, da Kinder, Eltern und Fußgänger kein Signal wahrnehmen könnten. Eine Sofortmaßnahme dazu wäre eine Signalleuchte, die mit der Alarmierungsschleife gekoppelt ist. So wären Passanten visuell gewarnt.