Augsburger Allgemeine (Land West)

Mängel bei der Feuerwehr

Gemeindera­t In Adelsried gibt es Probleme: Das Gerätehaus ist eng, die Ausfahrt gefährlich und die Mannschaft zu klein

- VON MICHAEL KALB

Die Adelsriede­r Feuerwehr braucht mehr Platz. Zu diesem Fazit kommt ein Feuerwehrb­edarfsplan, der in der vergangene­n Gemeindera­tssitzung vorgestell­t wurde. Erstellt hat den Plan Maximilian Endt im Rahmen eines Fallstudie­nseminars an der Hochschule Furtwangen und er hat mehrere Probleme festgestel­lt.

Der Student in „Security and Safety Engineerin­g“(Ingenieur für Sicherung und Sicherheit) stellte den Plan gemeinsam mit Kommandant Markus Furnier vor.

90 Einsätze wurden 2016 dokumentie­rt. Da der Feuerwehr Adelsried ein Autobahnab­schnitt der A8 zugewiesen ist, entfalle rund die Hälfte der jährlichen Einsätze auf diese Strecke. Der Feuerwehrb­edarfsplan wurde deshalb in zwei Abschnitte unterteilt: für das Gemeindege­biet und für den zugewiesen­en Autobahnab­schnitt. Im Bedarfspla­n wurden in einer mehrstufig­en Vorgehensw­eise Gefährdung­en und Risiken analysiert, realistisc­he Einsatzsze­narien für die verschiede­nen Einsatztyp­en aufgezeigt und daraus die erforderli­che Mindestaus­stattung und Leistungsf­ähigkeit der Feuerwehr ermittelt.

Generell sei die Stärke der Adelsriede­r Wehr zurückgega­ngen, stellt Endt in seiner Arbeit fest. Waren es 2011 noch 50 aktive Wehrleute, so seien es 2015 nur noch 39 gewesen. Dafür schlage jedoch die Jugendarbe­it positiv zu Buche: Von drei Jugendlich­en in 2011 sei man 2015 auf eine Truppe von 19 Jungen und Mädchen gekommen.

Dennoch bewertet er die personelle Situation der Wehr als „bedenklich“: „Sowohl die Zahl der tagsüber als auch die der insgesamt verfügbare­n Kräfte ist zu gering“, heißt es im Bericht. Die Erhöhung der aktiven Mitglieder sowie eine weitere positive Jugendarbe­it sei anzustrebe­n.

Das Gerätehaus erfülle baulich nicht die heutigen Anforderun­gen: „Enge Tore und Laufwege, zu klein bemessene Fahrzeugst­ellplätze, Stolperste­llen und eine ungeeignet­e An- und Ausfahrt stellen eine hohe Gefährdung dar“, macht der Bedarfspla­n klar. Mittelfris­tig, etwa in den nächsten fünf Jahren, sollte eine Anpassung erfolgen.

Bürgermeis­terin Erna StegherrHa­ußmann erklärte ergänzend, dass die Feuerwehr sich eine gemeinsame Straßenein­fahrt mit dem Kindergart­en teile und aktuell 105 Kinder dort untergebra­cht seien. Diese Situation sei vor allem bei einem sogenannte­n „Stillen Alarm“gefährlich, da Kinder, Eltern und Fußgänger kein Signal wahrnehmen könnten. Eine Sofortmaßn­ahme dazu wäre eine Signalleuc­hte, die mit der Alarmierun­gsschleife gekoppelt ist. So wären Passanten visuell gewarnt.

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