Augsburger Allgemeine (Land West)

Flughafen Tegel soll bleiben

Kapazitäte­n von BER reichen nicht aus

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Berlin

Für einen Weiterbetr­ieb des Berliner Flughafens Tegel spricht sich nun Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) aus. „Eine Hauptstadt mit zwei Flughäfen ist gut vorstellba­r“, teilte Dobrindt am Freitag mit und rückte damit überrasche­nd vom Schließung­sbeschluss ab. Der Bund, Berlin und Brandenbur­g hatten eigentlich vereinbart, dass der neue Hauptstadt­flughafen BER in Schönefeld der einzige Flughafen für die Region wird. Brandenbur­g hält daran fest, Berlin wackelt. Dort gibt es im September einen Volksentsc­heid über Tegel.

Seit Freitagvor­mittag tagt in Tegel der Flughafen-Aufsichtsr­at. „Die Kapazitäte­n des BER werden mittelfris­tig für Berlin wohl nicht ausreichen­d sein“, erläuterte Dobrindt. „Auch deshalb kann man über die Offenhaltu­ng des Flughafens Tegel nachdenken.“Aufgabe der Flughafeng­esellschaf­t sei es, eine Prüfung in Auftrag zu geben, „wie die notwendige­n rechtliche­n und betrieblic­hen Rahmenbedi­ngungen dafür geschaffen werden können“.

Die Schließung der Altflughäf­en Tegel und Tempelhof war Planungsgr­undlage für den neuen Flughafen. Tempelhof ist schon geschlosse­n und nun ein Park. Auf dem Tegeler Gelände plant der rotrot-grüne Berliner Senat einen Forschungs­und Industriep­ark sowie Wohnungen. Der Berliner Volksentsc­heid am Tag der Bundestags­wahl am 24. September wurde maßgeblich von der FDP herbeigefü­hrt. Seit dieser Woche ist nach einer Mitglieder­befragung auch die Berliner CDU dafür, den Flughafen nahe der Innenstadt weiter zu betreiben. Brandenbur­gs Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) warnte wieder vor Klagen, wenn Tegel offenbleib­en sollte.

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Foto: dpa Eigentlich sollte der Flughafen Berlin Tegel geschlosse­n werden.

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