Augsburger Allgemeine (Land West)

Deutsche Hoffnungen ruhen auf einem Trio

Wimbledon Kerber und Zverev-Brüder spielen um Achtelfina­le. Witthöft ausgeschie­den

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London

Trotz des verpassten Achtelfina­l-Einzugs verabschie­dete sich Carina Witthöft zufrieden aus Wimbledon. „Ich brauche noch ein paar Stunden oder Tage, bis ich das abgehakt habe“, sagte die 22 Jahre alte Tennisspie­lerin aus Hamburg zwar nach dem 1:6, 5:7 gegen die an Nummer vier gesetzte Jelina Switolina aus der Ukraine. „Insgesamt aber fällt mein Fazit positiv aus. Ich habe wieder eine dritte Runde gespielt, was gut ist. Ich bin auf einem guten Weg, das merke ich“, sagte die Fed-Cup-Spielerin. Nur 71 Minuten dauerte der anfangs so ungleiche Drittrunde­n-Vergleich zwischen der Nummer 65 der TennisWelt und ihrer 60 Plätze besser notierten Kontrahent­in aus Odessa.

Als letzte der anfangs acht deutschen Tennisspie­lerinnen hat am Samstag die Weltrangli­sten-Erste Angelique Kerber die Chance auf den Einzug in die Runde der besten 16. Die 29 Jahre alte Kielerin trifft auf Shelby Rogers aus den USA. Bei den Herren bestreiten die ZverevBrüd­er ihre Drittrunde­n-Partien. Alexander Zverev steht gegen den österreich­ischen Qualifikan­ten Sebastian Ofner vor dem Einzug in sein erstes Achtelfina­le bei einem der vier wichtigste­n Turniere. Sein älterer Bruder Mischa Zverev bekommt es mit dem siebenmali­gen Champion und Titelfavor­iten Roger Federer aus der Schweiz zu tun.

„Ich versuche, auf mich zu schauen und mein Spiel durchzuzie­hen“, hatte Witthöft vor dem Duell mit Switolina gesagt. Doch dazu kam es viel zu spät. Ihre gleichaltr­ige Gegnerin dominierte im ersten Satz praktisch jeden Ballwechse­l und ließ keine Breakchanc­e zu. Switolina hat in diesem Jahr bereits vier Titel gewonnen (Rom, Istanbul, Dubai, Taipeh) und trat dementspre­chend selbstbewu­sst auf. Vor den Augen von Bundestrai­nerin Barbara Rittner fand Witthöft im zweiten Satz besser in die Partie. Zum 3:4 nahm sie Switolina erstmals den Aufschlag ab. Endlich gelang es Witthöft, das Match etwas offener zu gestalten. Beim Stand von 4:4 schaffte sie erneut ein Break. Witthöft schlug zum Satzgewinn auf, vergab aber diese Chance und kassierte das 5:5. Nach einer Stunde und elf Minuten landete eine Vorhand Witthöfts im Netz.

In den Tagen zuvor hatte es Spielerkri­tik am Turnierras­en gegeben. Die Organisato­ren haben die Kritik zurückgewi­esen. Gras sei eine „natürliche Oberfläche“und Abnutzungs­erscheinun­gen nach einigen Tagen daher normal.

Am Donnerstag hatte sich die Amerikaner­in Bethanie MattekSand­s bei einem Sturz eine schwere Knieverlet­zung zugezogen und musste in ein Krankenhau­s gebracht werden. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Die an Nummer 12 gesetzte Französin Kristina Mladenovic kritisiert­e nach ihrem Zweitrunde­n-Aus gegen Alison Riske aus den USA die Verfassung des Bodenbelag­s heftig. „Ich bin froh, dass ich mich nicht schwerer verletzt habe“, sagte Mladenovic, die beim Einspielen umgeknickt war und sich während der Partie bei einem Sturz am Knie verletzte. Sie monierte, dass auf Platz 18 an vielen Stellen schon fast kein Gras mehr und es an den Linien sehr rutschig sei. Riske und Mladenovic baten den Stuhlschie­dsrichter darum, das Spiel abzubreche­n. „Das ist kein gutes Zeichen, und man sollte die Meinung der Spieler immer ernst nehmen, vor allem, wenn beide es sagen“, erklärte der siebenmali­ge Wimbledons­ieger Roger Federer aus der Schweiz. Die Organisato­ren verwiesen auf die Platzinspe­ktion. Der Court sei in ihren Augen „normal bespielbar“gewesen.

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Foto: Witters Ausgespiel­t: Die 22 jährige Carina Witt höft war gegen die Weltrangli­sten Fünf te Jelina Switolina aus der Ukraine chan cenlos.

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