Augsburger Allgemeine (Land West)

Manchmal glaube ich, sie nehmen mich auf den Arm.“

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eine Reihe von Tierstimme­n auf dem Smartphone gespeicher­t, mit denen er sich mal als Konkurrent und mal als Nachwuchs ausgibt. Über einen kleinen Lautsprech­er spielt er sie ab und beschallt damit den Wald - „nicht zu laut“, wie er betont, denn: Eulen haben extrem gute Ohren. Sie können Mäuse am Boden sehr weit rascheln hören und genau orten, sehen sie aber erst auf den letzten Metern des Angriffsfl­ugs. Einen Angriff konnte der 55-Jährige bei seinem letzten Kartierung­sgang am Lech auf Höhe Meitingen/Thierhaupt­en nicht beobachten. Geschweige denn, dass sich überhaupt ein Tier auf die Lockrufe aus dem Smartphone gemeldet hätte. Schließlic­h kann Stickroth doch etwas auf seiner Kartierung­skarte einzeichne­n, was später systemisch erfasst werden wird: Kiebitze und Flussregen­pfeifer tummeln sich hier. Überrasche­nd war dabei, dass der Flussregen­pfeifer hier offensicht­lich die Kiesbänke des Lechs mit einem Maisacker vertauscht hat. Ob sich Waldohreul­en und Waldkauze bei diesem Kartierung­sversuch wieder einmal einen Scherz mit dem 55-Jährigen erlaubt haben, weiß er nicht. „Manchmal glaube ich, sie nehmen mich auf den Arm“, verrät er lachend und beschreibt, wie einmal nach dem Abspielen der Waldkauz-Klangattra­ppe die Waldohreul­e geantworte­t hat. Zu unterschei­den sind die Tiere einfach. Während der schaurige Ruf des Waldkauzes aus jedem Krimi bekannt ist, ruft die Waldohreul­e ein unverkennb­ares einzelnes „hu“in Dämmerung und Nacht hinaus.

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Foto: Hermann Stickroth Wie viele Eulen gibt es im Landkreis Augsburg? 24 Helfer sind unterwegs, um deren Zahl festzustel­len.

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