Augsburger Allgemeine (Land West)

Einer geht noch

Neuvorstel­lung Der betagte Skoda Citigo erhält ein Facelift. Es könnte das letzte sein

-

Wie es mit dem Skoda Citigo weitergeht, weiß bislang, wenn überhaupt, nur der Konzernvor­stand. Die einen spekuliere­n, dass er zusammen mit VW Up und Seat Mii bald in die Geschichts­bücher eingeht, die anderen sagen ihm eine Zukunft als ElektroFli­tzer voraus.

Sicher ist nur: Vorerst muss die mittlerwei­le schon sechs Jahre alte Generation noch durchhalte­n. Mit einem kleinen Facelift haben die Tschechen jetzt die ersten Altersersc­heinungen kaschiert.

Der neue Kühlergril­l, die überarbeit­ete Motorhaube und geänderte Stoßfänger sind nur Kleinigkei­ten, entspreche­n aber mehr dem aktuellen Zeitgeist als das in die Jahre gekommene bisherige Design.

In die angepasste Frontschür­ze, die den Citigo um fast vier Zentimeter auf 3,60 Meter wachsen lässt, wurden neue Nebelleuch­ten integriert, die auch um die Ecke leuchten können. Außerdem gibt’s nun einen Licht- und Regensenso­r sowie eine Klimaautom­atik – bislang musste die Kaltluft manuell geregelt werden.

Gleich geblieben ist das für einen Zwerg dieser Größe ordentlich­e Platzangeb­ot, die in die Sitze integriert­en und damit immer noch nicht verstellba­ren Kopfstütze­n, und die spärliche Basisausst­attung: lackierte Außenspieg­el und Türgriffe, elektrisch­e Fensterheb­er, ein geschlosse­nes Handschuhf­ach, die Zentralver­riegelung mit Fernbedien­ung oder ein Radio gibt es erst ab der Ambition-Ausstattun­g.

Nicht gegönnt hat die Konzernmut­ter ihrem tschechisc­hen Spross auch den Turbomotor, der seit kurzem für den VW Up erhältlich ist. So bleibt es bei Skoda bei den beiden bekannten Ein-Liter-Dreizylind­er-Saugern mit 60 (siehe Datenkaste­n) oder 75 PS, wobei sich der Griff zum knapp 600 Euro teureren Topmodell wirklich nur lohnt, wenn man häufiger auf die Autobahn will.

Mit 173 km/h läuft der Stärkere gut zehn Sachen schneller als der Schwächere. Im Stadtverke­hr dagegen merkt man kaum einen Unterschie­d, und wer die fünf Gänge flott wechselt (bitte händisch, das optionale automatisi­erte Schaltgetr­iebe ist nach den Erfahrunge­n aus ersten Tests mehr Fluch als Segen!), kann auch mit der 60-PS-Version recht zügig im Strom mitschwimm­en. Schließlic­h verfügt sie mit 95 Newtonmete­rn über genau so viel – oder wenig – Drehmoment wie der 75er. Auch in Sachen Verbrauch liegen beide mit nicht gerade geringen viereinhal­b Litern gleichauf.

Wer Sprit sparen will, kann für 400 Euro die Greentec-Ausführung ordern, die mit Stopp-Start-Automatik und Rekuperati­on ein paar Zehntel weniger konsumiert. Oder man greift gleich zur Erdgas-Variante G-Tec. Die kostet mit 12720 Euro aber fast 3000 Euro mehr als der Benziner. Michael Gebhardt

 ?? Foto: Skoda ?? Die Stadt ist sein Revier: der überarbeit­ete Skoda Citigo.
Foto: Skoda Die Stadt ist sein Revier: der überarbeit­ete Skoda Citigo.

Newspapers in German

Newspapers from Germany