Augsburger Allgemeine (Land West)
Unwetter lassen Zuschauer und Akteure zittern
Stadtfest Neusäß Tausende Besucher kommen, das Vergnügen wird aber durch Gewitter und Sturm beenträchtigt
Neusäß Das Neusässer Stadtfest lockte schon am ersten Wochenende Tausende Besucher in die Innenstadt. Einzig dem Wettergott schien irgendetwas nicht ganz gefallen zu haben: Gestern Abend wurde das Fest unterbrochen, am Freitag war um Punkt 22 Uhr Schluss: Aufgrund eines drohenden Unwetters wurden die Besucher über Lautsprecherdurchsagen gebeten, das Festgelände umgehend zu verlassen.
Gestern fiel der Strom an der großen Bühne im Park während des Gewitters aus. Die Bühne durfte dann aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden, erklärte Anneli Bronner vom Neusässer Kulturbüro. Der Auftritt der Talente von „Young Stage“fiel aus. Doch ganz geschlagen gaben sich die Talente nicht: Sie boten vor den Zuschauerreihen Gesang im Originalton an. „Dub à la Pub“konnten auf in der Remboldstraße auftreten – allerdings mit gehöriger Verspätung.
Trotzdem: Viele Gäste sahen vor allem in der Vielfalt an Angeboten und Attraktionen ein gelungenes Konzept des Organisatorenteams. Statt der üblichen Bratwürste mit Senf gab es vegetarischen Bulgursalat oder exotische Dattelspieße, statt Kommerz standen Angebote der regionalen Kunsthandwerker und Vereine im Vordergrund. Zum ersten Mal auf dem Stadtfest mit dabei war ein Stand der Flüchtlinge, an welchem selbst gebackene Leckerbissen aus Afghanistan angeboten wurden, aber auch schwäbische Kirschnudeln der Asylhelferinnen. Mitten im Geschehen war Steinmetz Felix Adelwarth zu finden, der schweißüberströmt mit Hammer und Meißel an einer Säule arbeitete. Zusammen mit Dominik Faßnacht hatte er eine ganz besondere Mission: „Wir versuchen auf diesem Fest, den Leuten das echte Handwerk näherzubringen.“Erfolg schienen die beiden Vertreter ihrer Zunft durchaus zu haben, denn es verging keine Minute, in welcher keine interessierten Besucher bei den handwerklichen Vorführungen zusahen.
Doch Tradition und Moderne verschmolzen hier nicht nur an den Buden der Fieranten, denn schon am Freitagabend begannen sich im rasanten Tempo die Tische an den beiden Konzertbühnen zu füllen: Auf der Parkbühne trieb die Gruppe Mistcapala mit musikalischem Schabernack und bissigem Kabarett ihr Unwesen, während einige Gassen weiter die Stimmenkünstler von Cash-n-Go ein Spitzenprogramm präsentierten. Die Besucher jubelten unter den Regenschirmen einfach weiter bei den originellen A-cappella-Späßen der Gruppe mit.
Am Samstag wurde es richtig heiß – nicht zuletzt, was das bunte Showprogramm auf den Bühnen anbelangte: Bis aus Rom war die „Brass’n’Roll“-Band Veeblefetzer angereist, um einen explosiven Musikzirkus aus Reggae, Swing und Folk auf die Gäste loszulassen, während die Narrneusia tänzerisch in die schillernde Welt der Götter entschwebte.
Trotz all der Menschenmassen auf dem Gelände: Das Stadtfest verstrahlt auch dieses Jahr wieder ein Ambiente voller familiärer Gemütlichkeit. Kulturbüroleiterin Anneli Bronner war hochzufrieden über das erste Feierwochenende: „Alles läuft optimal. Und die Stimmung ist wunderbar.“»Sonderseite 4 I Bei uns im Internet Mehr Bilder gibt es unter
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