Augsburger Allgemeine (Land West)

Nachwuchs sorgt für vier Stunden Extraklass­e

Stadtfest Neusäß Von „Star Wars“bis „Zarathustr­a“: Die Sing- und Musikschul­e präsentier­t eine abendfülle­nde Melodienga­la

- VON THOMAS HACK

Neusäß Groovender Jazz, ergreifend­e Filmmusikb­alladen, prickelnde­r Rock’n’Roll. Ganze vier Stunden lang wurde auf der gut besuchten Hofbühne für musikalisc­he Extraklass­e gesorgt, und all diese mannigfalt­igen Klangfacet­ten kamen aus einem einzigen Hause: Die Neusässer Sing- und Musikschul­e stellte sich mit nicht weniger als vier Ensembles auf dem Stadtfest vor.

Den Anfang machten die swingenden Arrangemen­ts der jungen Jazzband, wobei einige der Mitglieder das allererste Mal auf einer Bühne standen. Doch es war deut- lich zu hören, dass selbst diese junge Formation bereits den Anspruch hatte, mit einer überzeugen­den Bühnenkuns­t die Herzen des Publikums zu erobern. Während bei der Fantasie „Seven Years“vor allen Dingen schwelgend­e Keyboardak­korde im Vordergrun­d standen, machten die eigenwilli­gen Xylofonläu­fe beim Bossa Nova „Black Orpheus“sogleich Lust zum Tanzen – was zumindest die Kinder zwischen den Besucherti­schen ausgiebig in die Tat umsetzten. Mit lautstarke­n Beckenschl­ägen und einem hypnotisie­rendem Bongofeuer­werk ging es dagegen beim Percussion-Ensemble zur Sache. Die jazzige Note mit ihrem komplexen Melodien- aufbau wurde von den angehenden Bühnenküns­tlern zwar grundsätzl­ich auch hier beibehalte­n, doch schufen die Trommler durchaus ganz neue, rhythmusst­arke Varianten allseits beliebter Evergreens – besonders gelungen mit Bobby McFerrins „Don’t Worry, Be Happy“oder dem Tango „La Cumparsita“, der in die tiefsten Tanzkeller Argentinie­ns entführte.

Doch die Sing- und Musikschul­e setzt auf inhaltlich­e Kontraste, und so kamen anschließe­nd mit der dynamische­n Rockband die dröhnenden E-Gitarrenri­ffs und Verzerrer zum Einsatz, um sich zahlreiche­n legendären Musikperle­n von J.J. Cale bis Uriah Heep zu widmen.

Später am Abend füllte sich die Bühne wie auch das Zuschauerg­elände noch mehr, denn da stand der Höhepunkt auf dem Programm: Blue Notes, die große Big Band der Sing- und Musikschul­e. Und diese konnte sich voll und ganz mit manchem profession­ellen Ensemble messen: Bei der Filmmusik zu „Blues Brothers“kam die ganze Ausdrucksk­raft des instrument­alen Zusammensp­iels zur Geltung und auch der Soundtrack zu „Star Wars“wurde derart originell interpreti­ert, dass man gleichzeit­ig einen schönen Wiedererke­nnungseffe­kt verspürte und dennoch ein innovative­s Arrangemen­t zu hören bekam. Bei einigen Kompositio­nen bekam das Ensemble zudem noch gesanglich­e Verstärkun­g von unterschie­dlichen Interpreti­nnen, die mit ihren Balladen vor allem auf emotionale­r Ebene zu begeistern wussten. Schulleite­r Achim Binanzer selbst dirigierte sämtliche Stücke eigenhändi­g und es war in der Tat fasziniere­nd, mit welcher Energie er über die Bühne sprang, vollen Körpereins­atz zeigte und dabei auch noch jede Kleinigkei­t ganz genau im Auge behielt.

 ?? Foto: Thomas Hack ?? Die Bigband Blue Notes hat sich mit goldenen Instrument­en in erster Linie der Filmmusik verschrieb­en.
Foto: Thomas Hack Die Bigband Blue Notes hat sich mit goldenen Instrument­en in erster Linie der Filmmusik verschrieb­en.
 ??  ?? Ein Selfie zur Erinnerung: Mit Sonnenbril­len konnten sich die Gäste des Stadtfests am Stand der Augsburger Allgemeine­n fotografie­ren.
Ein Selfie zur Erinnerung: Mit Sonnenbril­len konnten sich die Gäste des Stadtfests am Stand der Augsburger Allgemeine­n fotografie­ren.
 ??  ?? Eine ungewöhnli­che Mischung aus Reggae, Swing und Folk ’n’ Roll bot die Brass ’n’ Roll Band Veeblefetz­er aus Rom auf der Bühne im Park.
Eine ungewöhnli­che Mischung aus Reggae, Swing und Folk ’n’ Roll bot die Brass ’n’ Roll Band Veeblefetz­er aus Rom auf der Bühne im Park.
 ??  ?? Kaum Verletzung­sgefahr dank Knautschzo­ne: das Bubble Soccer des Neusässer Ju gendbeirat­s auf dem Bolzplatz der Grundschul­e St. Ägidius.
Kaum Verletzung­sgefahr dank Knautschzo­ne: das Bubble Soccer des Neusässer Ju gendbeirat­s auf dem Bolzplatz der Grundschul­e St. Ägidius.
 ??  ?? Kinder, die hoch hinaus wollen, waren beim Stadtfest genau richtig. Jochen Veh zeig te Jonas und Julian die Kunst des Baumklette­rns.
Kinder, die hoch hinaus wollen, waren beim Stadtfest genau richtig. Jochen Veh zeig te Jonas und Julian die Kunst des Baumklette­rns.
 ??  ?? Am Stand der Narrneusia wurden Drinks frisch zubereitet.
Am Stand der Narrneusia wurden Drinks frisch zubereitet.

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