Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit dem Hintern voran ins kühle Nass
Stadtsportfest Viele Besucher lassen sich vom bunten Treiben rund um die Gersthofer Gerfriedswelle mitreißen
Gersthofen Manch einer sah das Gersthofer Stadtsportfest schon auf dem sinkenden Ast. In die Jahre gekommen sei es. Die Luft raus. Dass die größte Breitensportveranstaltung der Stadt und des TSV Gersthofen in ihrem 45. Jahr aber immer noch viele Gersthofer anlockt, zeigte sich am Samstag beim großen Familienfest in der Gerfriedswelle.
Dagmar Walter, zuständig bei der Stadt für Vereine und städtische Veranstaltungen, ist zufrieden. In Shorts, T-Shirt und Käppi hilft sie am Rande des Schwimmerbeckens gut gelaunt bei der Urkundenverleihung des Schwimmwettbewerbs. Um sie herum toben Kinder im Wasser – es ist einiges los an diesem hochsommerlichen Tag.
Bereits zum dritten Mal findet das Familienfest in der Gerfriedswelle statt, sagt sie. Heuer steigt es erstmals zusammen mit dem Sommerfest des TSV Gersthofen. Beachvolleyball, Tischtennis, Wassergymnastik oder die anderen Fit-for-fun-Stationen können die Besucher so geballt an einem Tag ausprobieren. Früher fanden sie verteilt über mehrere Tage an Orten in Gersthofen statt. Auch unter den Organisatoren sei die Stimmung gut, freut Dagmar Walter sich. Ihr Wunsch für die Zukunft? „Noch mehr Leute sollen mitmachen.“
Höhepunkte des Stadtsportfestes seien die „Spaßgeschichten“, so Walter. Dazu zählt auch der Arschbombenwettbewerb. Zwar stürzen sich heuer nur 17 Teilnehmer vom FünfMeter-Brett in das kühle Nass, die Begeisterung ringsherum ist dafür umso größer. Es wird fleißig applau- und angefeuert. Auch Andreas Rödel und Eva Stoiber sind begeistert. Die beiden sind zufällig zum Familienfest im Freibad und freuen sich über die willkommene Abwechslung. Auch David Obermeier hat seinen Spaß. „Es ist das beste Bad hier, für Kinder optimal“, lobt er. Davor zeigte er beim Arschbombenwettbewerb sein Können. Fürs Siegertreppchen reicht es allerdings nicht. Unter den Erwachsenen überzeugt der 52-jährige Gerhard Miller mit einem Doppelsalto vorwärts die Jury. Unter den Juunterschiedlichen gendlichen ist Marcel Pollok, 13 Jahre, der mit Rückwärtssalto heruntersprang, der Beste.
„Das Niveau wird von Jahr zu Jahr besser“, urteilt Stadtrat Christian Miller, Mitglied der dreiköpfigen Jury. Zusammen mit Margit Kahn, die den Kiosk im Bad betreibt, und Stefan Schmid von der Schwimmabteilung des TSV Gersthofen wertet er im Schatten des eigens aufgestellten Pavillons die Punkte aus. Spritzhöhe, Körperhaltung und die Show sind die Kriterien. Wobei die beiden Letztediert ren für Miller wichtiger sind. Denn: „Manche Erwachsene haben einen Gewichtsvorteil.“
Weiter geht’s über den hinteren Teil des Bads rüber aufs TSV-Gelände. Dort steht Sonja Kahl, Präsidiumsmitglied des TSV Gersthofen, am Rande des Fußballfeldes, in der prallen Sonne und überwacht das Geschehen. Die Resonanz sei „sehr zaghaft, aber wesentlich besser als im letzten Jahr“, sagt sie. Fast alle Abteilungen des größten Sportvereins der Stadt sind an diesem Tag mit dabei. Von Bubble-Soccer, über Badminton bis hin zu Beachvolleyball reicht das Angebot.
In der Sportgaststätte gibt es noch eine Hüpfburg und „kulinarische Genüsse“. Reichlich Zuschauer zieht die Tanzeinlage der Turnabteilung des TSV Gersthofen an, als sechs Mädchen der Hip-Hop-Showtanzgruppe „Combination“am Wellenbecken tanzen. Dem Publikum gefällt’s und spendet fleißig Applaus.
Doch auch das schönste Fest im Freien steht und fällt mit dem Wetter. Als nachmittags Gewitterwolken aufziehen und die Wolken ihre Schleusen öffnen, wird das lustige Treiben vorzeitig beendet.