Augsburger Allgemeine (Land West)

Neu Ulmer wollen wohl den „Nuxit“

Der Ausstieg aus dem Kreis rückt näher

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Neu Ulm

Der bisherige Landkreis Neu-Ulm wird sich wohl bald eine neue Bezeichnun­g suchen müssen, denn die Große Kreisstadt, die ihm den Namen gibt, macht sich vermutlich bald selbststän­dig. Ein halbes Jahr lang hat die Stadtverwa­ltung sämtliche Vor- und Nachteile abgewogen und ist zu dem Schluss gekommen: Ein Ausstieg wäre nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll. Gestern informiert­e Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (CSU) hinter verschloss­enen Türen die Stadtratsf­raktionen, dass „eine Kreisfreih­eit von Neu-Ulm für die Stadt und deren Bürgerinne­n und Bürger Vorteile bringt“. So heißt es wörtlich in der Stellungna­hme der Stadtverwa­ltung zum bereits im vergangene­n Jahr angedachte­n „Nuxit“. Noch ist aber nichts entschiede­n, der Stadtrat wird sich mit dem Thema erst in knapp zwei Wochen befassen.

Sollte er zum Schluss kommen, Neu-Ulm zur kreisfreie­n Stadt zu machen, wäre das ein bayernweit einmaliger Vorgang. Neu-Ulm mit seinen knapp 60000 Einwohnern würde dann Rang 15 unter den 25 kreisfreie­n Städten des Freistaate­s einnehmen. Es wäre sozusagen ein Schritt zurück: Die kleine Schwester des großen Ulm war früher bereits unabhängig, verlor die Freiheit jedoch im Zuge der Gebietsref­orm 1972.

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