Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Vielfalt am Roten Tor

- VON JAN KANDZORA jaka@augsburger allgemeine.de

Dauerhaft wird es schwierig zu vermitteln sein, warum die Freilichtb­ühne einzig und alleine dem Theater zur Verfügung stehen sollte. So wichtig das Rote Tor für die finanziell­e Bilanz des Theaters ist: Es kann eigentlich kein Grund sein, externen Veranstalt­ern die Bühne gänzlich zu verweigern. Die Freilichtb­ühne sollte vorrangig und überwiegen­d dem Theater zur Verfügung stehen, das schon. Vereinzelt­e Konzerte und Auftritte aus der freien Szene und damit eine vielseitig­ere Nutzung der Bühne schließt das nicht aus.

Die Tatsache, dass bereits heuer die erst 2016 verkündete Regelung schon wieder aufgeweich­t wird – zuletzt Haindling auftreten durfte und im August die „Abba-Nacht“stattfinde­t – deutet darauf hin, dass man sie auch in der Stadtverwa­ltung nicht für in Stein gemeißelt hält. Ebenso, dass die Stadt nun ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, um auszuloten, ob mehr Termine auf der Freilichtb­ühne juristisch haltbar wären. Es ist richtig, dass die Stadt keinen vorschnell­en Beschluss fasst, sondern sich zunächst einmal rechtlich beraten lässt und die Situation der Anwohner im Blick behält. 32 Termine pro Sommer sind bereits keine Kleinigkei­t.

Gut möglich, dass es von den Anwohnern niemanden stören würde, sollte es künftig beispielsw­eise planmäßig 35 statt maximal 32 Auftritte am Roten Tor geben und drei davon nicht vom Theater belegt werden. Auszuschli­eßen, dass doch jemand rechtliche Schritte unternimmt, ist es nicht. Eine Schlappe vor den Verwaltung­sgerichten, wie zuletzt etwa im Fall der Marktsonnt­age, dürfte die Verwaltung vermeiden wollen.

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Am Montag war Haindling auf der Freilichtb­ühne zu hören. Doch eigentlich ist die Bühne dem Theater vorbehalte­n.
Foto: Fred Schöllhorn Am Montag war Haindling auf der Freilichtb­ühne zu hören. Doch eigentlich ist die Bühne dem Theater vorbehalte­n.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany