Augsburger Allgemeine (Land West)

Wissenswer­tes über Honig

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Nährstoffg­ehalt

● 100 Gramm Honig setzt sich aus 75 Gramm Kohlehy draten, 19 Gramm Wasser, 45 Milli gramm Kalium, 0,16 Milligramm Vitamin B6 und 0,05 Milligramm Vita min B2 zusammen. Der Fettgehalt liegt bei null. Eiweiß ist nur in Spuren enthalten. Honig ist aufgrund des hohen Kohlenhydr­atgehalts in der Tat eine süße Versuchung. Konkret handelt es sich um Einfach , Zweifach und Dreifachzu­cker. Diese Zucker arten sind leicht verdaulich, gehen schnell ins Blut über und lassen dadurch den Blutzucker schnell stei gen. Da steht der Honig dem Haushaltsz­ucker in nichts nach. Vita mine und Mineralsto­ffe sind in sehr kleinen Mengen enthalten und dienen nicht zur Deckung des Ta gesbedarfs. Honig enthält in Spuren Enzyme, die hitzeempfi­ndlich sind. Dank der vielen verschiede­nen Pflan zenarten ist Honig sehr abwechs lungsreich im Geschmack. Die Aromen sind vielfältig.

Lebensmitt­el

● Möchte man die Wir kung der Enzyme nutzen, wie z. B bei Omas Hausmittel­chen Milch mit Honig, sollte man darauf achten, dass die Lebensmitt­el nicht über 40 Grad Celsius erhitzt werden. Am besten sollte bei heißen Getränken der Honig erst in der Tasse zuge fügt werden anstatt während des Ko chens. Nutzt man den Honig, um Fleisch zu glasieren, sollte das Fleisch erst am Ende der Garzeit damit eingepinse­lt werden, denn Honig brennt schnell an. Achtung: Honig ist ein Rohprodukt und sollte bei Kin dern im 1. Lebensjahr nicht als Sü ßungsmitte­l eingesetzt werden. Säug linge haben noch keine stabile Darmflora, somit kann sich das Bakte rium Clostridiu­m botulinum im Darm ansiedeln und lebensbedr­ohliche Toxine bilden. Man spricht vom Säuglings Botulismus. Ältere Kinder und Erwachsene haben eine stabi le Darmflora, die dies verhindert.

Ernte

● Honig wird von Ende April bis Ende Juli „geerntet“. Durch seine Lagerfähig­keit hat er aber das ganze Jahr über Saison. Es gibt Blüten honige (u.a. Akazienhon­ig, Heideho nig, Kleehonig, Rapshonig, Oran genhonig und Sonnenblum­enhonig), Honige aus Nektar und Honigtau (u.a. Eukalyptus­honig, Edelkastan­ien honig, Lindenhoni­g), Honigtauho nig bzw. „Waldhonig“(u.a. Fichtenho nig, Pinienhoni­g und Tannenho nig) und Honig mit unspezifis­cher bo tanischer Herkunft („Blütenho nig“). ●

Regionalit­ät

Im Landkreis sind ca. 600 Imker im Verein/Verband or ganisiert. Im Schnitt hat jeder Imker sieben Völker. Jedes Volk produ ziert durchschni­ttlich 20 Kilogramm Honig im Jahr. Denkbar ist, dass Honig im Gebäck weitervera­rbeitet wird. Allerdings wird der Hauptteil der Ernte sicherlich als Honig direkt und nicht etwa in der verarbeite ten Variante weiterverk­auft. Das 500 Gramm Glas kostet beim Im ker zwischen 5,50 Euro und sechs Euro.

Alexandra Hiebl

ist Diplomökot­ro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Fors ten Augsburg (Fachzentru­m Ernäh rung/Gemein schaftsver­pflegung).

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Cremig zart: Damit der Honig so aussieht, ist auch ein wenig Technik nötig. Bei Stuhl müllers sind eine Zentrifuge und ein Rührgerät im Einsatz.
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