Wen schickt Löring aufs Feld?

Landesliga Südwest Der SV Cosmos Aystetten freut sich auf die Premiere gegen den FC Gundelfingen, hat aber auch Probleme. Unter anderem mit einer kuriosen Verletzung

Aystetten

Als im Jahr 1947 ein paar Sportbegeisterte den SV Aystetten gründeten, konnten sie nicht ahnen, dass man zum 70-jährigen Jubiläum gleichzeitig den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern kann: den Aufstieg in die Fußball-Landesliga Südwest. Maßgeblich daran beteiligt ist ein Mann, der erst vor wenigen Monaten vom Fußball-Abteilungsleiter zum Vorsitzenden befördert wurde: Thomas Pflüger. Und kaum ein anderer blickt dem Premierenspiel des SV Cosmos Aystetten gegen den FC Gundelfingen am Samstag (Anpfiff 15 Uhr) so gespannt entgegen. „Wir werden Gundelfingen alles abverlangen und versuchen, die ersten Punkte in der Landesliga einzufahren“, kündigt er an, dass der Aufsteiger gegen den Bayernliga-Absteiger, den man neben Türkspor Augsburg als Meisterschaftsfavoriten einstuft, nicht in Ehrfurcht erstarren wird.

„Die Nervosität steigt, aber wir sind zuversichtlich“, sagt Pflüger, der die Auftaktpartie gegen den FC Gundelfingen, seit Jahrzehnten eine feste Größe im schwäbischen Fußball, als Meilenstein bezeichnet. „Alle sind gut drauf. Jetzt müssen wir sehen, wie die anderen drauf sind“, sieht er allerdings ein paar „Unsicherheitsfaktoren“, die ihm Sorgen machen. Da ist zum einen die Besetzung der Abteilung Attacke, die sich nach überraschendem Abgang von Markus Gärtner zum SV Mering neu formieren muss. In den Vorbereitungsspielen hat dies bestens geklappt, da Maximilian Drechsler in vorderster Front förmlich aufgeblüht ist. Er hat sich jedoch nach dem Testspiel gegen den TSV Haunstetten (5:0) eine Schnittverletzung am Fuß zugezogen. Als „Slapstick-Szene“bezeichnet Trainer Marco Löring das Missgeschick, das Drechsler widerfahren ist. „Unglücklich, unerklärlich, ärgerlich!“Ein Einsatz scheint ausgeschlossen. „Ich kann’s nicht ändern. Dann müssen es halt andere richten“, so Löring. Eine Alternative könnte durchaus der 17-jährige Safet Konakovic sein. Auch Raif Kurt (Achillessehnenprobleme) und Neuzugang Benjamin Sakrak vom FC Memmingen II, dessen Freigabe noch aussteht, stehen nicht zur Verfügung. Für Kurt soll Neuzugang Stefan Lukic, 19, die rechte Abwehrseite bearbeiten.

Auch den Posten zwischen den Pfosten wird ein 19-Jähriger einnehmen: Alexander Burkhardt soll Stammtorhüter Valentin Coca ersetzen, der sich im Urlaub befindet. Der vom TSV Meitingen gekommene Keeper laborierte allerdings an einer Schulterverletzung. „Er hat beschwerdefrei trainiert“, verrät Löring. Für den Notfall steht ein „Oldie“bereit: Dzemal Trubljanin, der mit 47 Jahren der Vater von Burkhardt sein könnte.

„Wir sind da, um in der Liga zu bleiben“, formuliert Marco Löring salopp das Saisonziel. Auch vor dem Bayernliga-Absteiger hat er keine Angst. „Wir haben in den Testspielen gegen Rain und Schwabmünchen gesehen, wie Bayernliga geht“, verweist er auf die guten Ergebnisse in der Vorbereitung. „Wir müssen unseren Job machen, dann werden wir sehen, wie viele Punkte wir einfahren.“In der abgelaufenen Saison hat der SV Cosmos Aystetten nur ein Heimspiel verloren und zweimal unentschieden gespielt. „Diese Serie wollen wir weiter ausbauen“, sagt Löring. Dann kann beim anschließenden Dorffest auf dem Sportgelände das 70-jährige Jubiläum noch ausgiebiger gefeiert werden.

Foto: Oliver Reiser Am heutigen Samstag beginnt für den SV Cosmos Aystetten das Kapital Landesliga. Ob Trainer Marco Löring gleich zum Auftakt gegen den FC Gundelfingen dem erst 17 jäh rigen Safet Konakovic das Vertrauen schenkt?