Augsburger Allgemeine (Land West)

Haben Sie noch D Mark zu Hause?

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Die D Mark hat seit mehr als 15 Jah ren ausgedient. Doch Mark und Pfen nig sind nach wie vor beliebt. Heute sollen noch mehr als 13 Milliarden D Mark in deutschen Haushalten ver wahrt sein. Dabei könnte das Geld problemlos bei der Zentralban­k einge tauscht werden. Die Gründe, warum die Leute den Umtausch aber verwei gern, sind vielschich­tig.

Text/Fotos: Alexander Rupflin

Klar haben wir noch welche. Alle habe ich nicht umgetausch­t. Vor allem Pfennige habe ich noch ganz viele. Und zwar von so ziemlich jedem Jahr eine. Ich habe früher irgendwann mal angefangen, zu sammeln. Jetzt liegen sie im Keller in einer Blechbüchs­e. Vielleicht sind sie ja mal mehr wert, als draufsteht. Dann vererbe ich sie. Die Mark habe ich sofort nach dem Wechsel umgetausch­t. Da liegt kein Pfennig mehr bei mir zu Hause herum. Wozu auch? Ich hatte zwar ein Sammelbuch für die alten Münzen, das habe ich aber dann gleich weitervers­chenkt. Ich muss sowieso eher ein bisschen abbauen. Bin gerade erst umgezogen und da musste ich dann noch mal viel wegwerfen. Ich habe keine mehr. Damals, als der Euro eingeführt wurde, war ich erst 18 Jahre alt. Damals habe ich einfach keinen Grund gesehen. Da fehlte mir der Bezug zu, im Vergleich zu jemandem, der vielleicht schon dreißig Jahre mit der Währung gezahlt hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Eltern noch ein paar Münzen aufgehoben haben. Ein paar Pfennig habe ich noch. Die hebe ich mir schon auf. Das ist für mich eine kleine Reminiszen­z an die alte Währung. Aber ansonsten musste alles fort. Ich denke, grundsätzl­ich muss alles Nutzlose einfach weg. Davon abgesehen bin ich aber Bargeldbef­ürworter und denke, man sollte gerade kleinere Beträge nicht mit Karte zahlen. Gar nichts mehr habe ich zu Hause. Absolut nichts! Bringt doch auch überhaupt nichts. Ich habe mich von der D-Mark sofort bei der Umstellung getrennt. Da war ich nicht nostalgisc­h. Ich fand die Einführung des Euros damals gut. Und ich finde, da muss man sich dann eben anpassen. Was soll ich da einer alten Währung nachtrauer­n? Ich hab keinen Pfennig mehr bei mir zu Hause. Ich war damals erst vierzehn Jahre alt und hab dann einfach direkt umgestellt. Meine Eltern haben, glaube ich, auch nicht wirklich was. Vielleicht ein bisschen Kleingeld. Als Erinnerung­sstück brauch ich die Münzen nicht aufbewahre­n. Es gibt ja schließlic­h auch Bilder, die kann man sich anschauen. Ich habe tatsächlic­h noch ein paar Mark. Die habe ich zufällig vor zwei Jahren gefunden und sie dann in ein Kuvert gelegt. Es müssen insgesamt zwanzig Mark sein. Sowohl Scheine als auch Münzen. Warum ich die nicht einfach mal umtausche, weiß ich auch nicht. Womöglich bin ich einfach zu lethargisc­h dafür. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann.

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