Augsburger Allgemeine (Land West)

Befürchtet wird eine „kasernenar­tige Bebauung“

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nutzen würden. Geschäfte zur Grundverso­rgung werde es im Viertel selbst geben. Das wirft wiederum die Frage auf, was das alles für Haunstette­n bedeutet. Der Stadtteil hat seit Jahren Probleme – die Hofackerst­raße als früheres Zentrum hat enorm an Bedeutung eingebüßt, seit das Gewerbegeb­iet am Unteren Talweg mit seinen Parkplatz-Supermärkt­en Kundschaft anzieht. Diese Probleme müsse man gleich mitangehen, so Merkle. „Wir müssen AltHaunste­tten stärken, und zwar parallel zur Planung von Haunstette­n Südwest.“

Dauern wird das ohnehin noch alles. In eineinhalb Jahren will die Stadt die Ergebnisse eines Ideenwettb­ewerbs von Stadtplane­rn auf dem Tisch haben, dann muss man sich über die Realisieru­ng Gedanken machen. Merkle will ein Viertel der Zukunft. „Vielleicht gibt es Häuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauche­n.“Weitere Visionen: An Mobilitäts­stationen werden Tram, Rad und Car-Sharing verknüpft. Regenwasse­r wird in Grünanlage­n versickert, um die Kanalisati­on zu entlasten. Merkle will Kinder an der Planung beteiligen, wenn es um Straßen und Grün geht. „Das hört sich komisch an, aber es hat seinen Sinn: Was wir hier planen, ist nicht mehr für uns, sondern für unsere Kinder und unsere Enkel.“

Als Erstes stehen aber profanere Themen an: Verhandlun­gen mit Grundeigen­tümern – es geht um zehn Landwirte, diverse Erbengemei­nschaften und die Kirche – sowie die Erkundung der ehemaligen Haunstette­r Mülldeponi­e, die auf dem Areal liegt. Der Sanierungs­umfang ist unklar. Frühestens ab 2025 wird gebaut, in drei Abschnitte­n von Norden her. Wie schnell, hängt davon ab, wie groß die Nachfrage ist und wie stark Augsburg dann noch wächst. Prognosen sagen, dass sich der Zuzug ab 2020 stark reduziert. Gemessen an kleineren Projekten wie dem Sheridan-Areal geht Merkle von einer Bauzeit von Jahrzehnte­n aus. „Bis Haunstette­n Südwest voll ist, werden 50 bis 60 Jahre vergehen.“

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