Augsburger Allgemeine (Land West)

Neun Kandidaten für eine Viertelmil­lion Wähler

Bundestag Bis gestern Abend um 18 Uhr mussten die Parteien ihre Bewerber für den Wahlkreis Augsburg-Land benennen. Ob auch alle am 24. September antreten dürfen, wird aber erst noch geprüft

- VON CHRISTOPH FREY

Landkreis Augsburg Punkt 18 Uhr endete gestern Abend die Meldefrist für die Parteien und seitdem ist klar: Höchstens neun Kandidaten bewerben sich im Bundestags­wahlkreis Augsburg-Land um das eine zu vergebende Direktmand­at für den Deutschen Bundestag. Angeführt wird die Liste vom amtierende­n Bundestags­abgeordnet­en Hansjörg Durz. Der Name des CSU-Politikers wird voraussich­tlich ganz oben auf dem Stimmzette­l stehen. In der nächsten Zeile findet sich traditione­ll der Bewerber der SPD – das ist diesmal der Stadtberge­r Landtagsab­geordnete Herbert Woerlein.

Wie viele Namen tatsächlic­h auf dem Stimmzette­l für die Wahl am Sonntag, 24. September stehen, entscheide­t der Kreiswahla­usschuss Ende Juli. Er muss überprüfen, ob die jetzt genannten Bewerber tatsächlic­h zur Wahl zugelassen werden. Zu den Voraussetz­ungen zählen nach Angaben des stellvertr­etenden Wahlleiter­s Johannes Bayerl eine ordnungsge­mäße Nominierun­g, eine Bescheinig­ung der Gemeinde über das Wahlrecht und – in manchen Fällen – 200 Unterstütz­erUntersch­riften.

Diese müssen Kandidaten von Gruppierun­gen vorlegen, die nicht im Bundestag oder einem deutschen Landtag vertreten sind. Dies trifft in Augsburg-Land auf zwei Bewerber zu. Während die ÖDP die 200 Unterschri­ften für Constanze Freifrau Tucher von Simmelsdor­f bereits vorgelegt hat, hat die Bayernpart­ei nur noch ein paar Tage Zeit. Sie schickt den Untermeiti­nger Michael Reuschel ins Rennen.

Vor vier Jahren waren bei der Wahl zum Bundestag zehn DirektKand­idaten am Start. Damals waren unter den Bewerbern jeweils ein Vertreter der Piraten und der Rentner-Partei RRP sowie der rechtsextr­emen NPD. Sie fehlen diesmal. Dafür gibt es nun den Kandidaten der Bayernpart­ei und den der Freien Wähler: Der Gersthofer Markus Brem ist seit kurzem auch Bezirksche­f der Freien Wähler in Schwaben und im Landkreis Augsburg als Kommunalpo­litiker bekannt. Wie vor vier Jahren ist unter den Bewerbern nur eine Frau.

Weiter gewachsen ist die Zahl der Wähler im Bundestags­wahlkreis Augsburg-Land. Zu Schwabens größtem Bundestags­wahlkreis gehören insgesamt 61 Städte und Gemeinden. Das sind mit Ausnahme Königsbrun­ns alle Kommunen im Landkreis Augsburg, also insgesamt 45. Hinzu kommen 16 Orte aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, darunter die Städte Aichach und Friedberg. Die Menschen in den anderen acht Kommunen „wählen“im Donau-Ries. Insgesamt hat der Wahlkreis laut Bayerl inzwischen mehr als 250000 Wahlberech­tigte – das ist noch einmal etwas mehr als vor vier Jahren. Damals lag die Zahl der potenziell­en Wähler bei gut 244 000.

Derzeit gibt es zwei Abgeordnet­e aus den Landkreise­n Augsburg und Aichach-Friedberg in Berlin. Neben dem vor vier Jahren direkt gewählten Durz hat auch die Aichacheri­n Iris Eberl im Bundestag Sitz und Stimme. Eberl, die am kommenden Freitag 59 Jahre alt wird, zog über die CSU-Liste ins Parlament ein: Sie rückte 2015 für Peter Gauweiler nach dessen Verzicht nach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany