Augsburger Allgemeine (Land West)

Was den Bieselbach­ern am Triathlon stinkt

Vollsperru­ng Anwohner konnten stundenlan­g die Grundstück­e nicht verlassen. Sie ärgern sich über ungenügend­e Informatio­n

- VON OLIVER REISER

Zusmarshau­sen/Horgau Jede Menge positive Resonanz haben die Veranstalt­er des 2. Zusmarshau­ser Triathlons erfahren. Doch nicht von allen Seiten. Bereits im vergangene­n Jahr fühlten sich die Anwohner im Horgauer Ortsteil Bieselbach, durch den die Radstrecke führt, durch die Vollsperru­ng einer Gemeindest­raße eingesperr­t. Sie ärgerten sich vor allem über die mangelnde Informatio­nspolitik seitens des veranstalt­enden TSV Zusmarshau­sen und auch der Gemeinde Horgau. Ihrem Unmut machten die Bewohner mit Plakaten Luft. „Wenn wir Bieselbach­er ein- oder ausgesperr­t werden, seid ihr nicht willkommen“oder „Bleibt in Zus“, ist darauf zu lesen.

Aufgrund des eventuell noch vorhandene­n Konfliktpo­tenzials aus dem vergangene­n Jahr, als es Widerständ­e gegeben hatte, war die Polizei am Sonntag direkt vor Ort. „Durch ein angebliche­s Informatio­nsdefizit im Vorfeld war ein gewisses Misstrauen und Emotionen vorhanden. Aufkommend­e Diskussion­en konnten jedoch von den Kollegen in Gesprächen entschärft werden“, berichtet Raimund Pauli, Dienstelle­nleiter der Polizeiins­pektion Zusmarshau­sen. Die Anwohner konnten davon überzeugt werden, dass die Sperrung notwendig ist. Außerdem, so Pauli, sei bei einer öffentlich­en Straße, die für einen bestimmten Zeitraum komplett gesperrt ist, die Rechtslage eindeutig.

„Fast alle Einwohner von Biesel- bach sind betroffen. Aber keiner hat so richtig Bescheid gewusst“, ärgert sich Anwohner Josef Hampp. In einem vom Veranstalt­er verteilten Flugblatt sei von einer Sperrung von 8 bis 13 Uhr die Rede gewesen. „Eine Sperrung von einer Stunde wäre ertragbar“, meint Hampp, „dann könnte man sich darauf einstellen.“Vielleicht könnte man ja auch die Strecke überdenken. Beim Radrennen um den Schwarzbrä­uPreis, der ebenfalls durch Bieselbach führt, werde die Straße ja auch nicht gesperrt. „Die fahren nämlich im Pulk und nur in eine Richtung.“

„Wir haben alle offizielle­n Genehmigun­gen, die Strecke abzusperre­n“, sagt Karl Sendlinger. Der Cheforgani­sator des Zusmarshau­ser Triathlons bezeichnet es als unglücklic­h, dass die Anwohner in Bieselbach nicht mit ins Boot genommen wurden. Deshalb will man sich mit den beiden Bürgermeis­tern von Zusmarshau­sen und Horgau nochmals zu einem Gespräch zusammense­tzen.

Ansonsten war der 2. Zusmarshau­ser Triathlon eine absolut gelungene Veranstalt­ung, wie Sendlinger von vielen Teilnehmer­n und auch den Kampfricht­ern, die vor allem vom Flair rund um den Rothsee begeistert waren, bestätigt wurde. Das soll weiter ausgebaut werden. „Für die Nichtschwi­mmer ist am Freitagabe­nd ein Nachtlauf um den See angedacht“, verrät Sendlinger. Bis dahin sollen auch kleine Mängel an der Laufstreck­e beseitigt werden. „Wir haben da die volle Unterstütz­ung der Gemeinde“, freut sich Sendlinger. Nur in einem Punkt konnte die ihm auch nicht helfen. „Das Wasser war ein bisschen kalt. Und so große Tauchsiede­r gibt es nicht.“

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Foto: privat Mit Transparen­ten protestier­ten einige Bieselbach­er gegen die Vollsperru­ng für den Triathlon.

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