Augsburger Allgemeine (Land West)
Was den Bieselbachern am Triathlon stinkt
Vollsperrung Anwohner konnten stundenlang die Grundstücke nicht verlassen. Sie ärgern sich über ungenügende Information
Zusmarshausen/Horgau Jede Menge positive Resonanz haben die Veranstalter des 2. Zusmarshauser Triathlons erfahren. Doch nicht von allen Seiten. Bereits im vergangenen Jahr fühlten sich die Anwohner im Horgauer Ortsteil Bieselbach, durch den die Radstrecke führt, durch die Vollsperrung einer Gemeindestraße eingesperrt. Sie ärgerten sich vor allem über die mangelnde Informationspolitik seitens des veranstaltenden TSV Zusmarshausen und auch der Gemeinde Horgau. Ihrem Unmut machten die Bewohner mit Plakaten Luft. „Wenn wir Bieselbacher ein- oder ausgesperrt werden, seid ihr nicht willkommen“oder „Bleibt in Zus“, ist darauf zu lesen.
Aufgrund des eventuell noch vorhandenen Konfliktpotenzials aus dem vergangenen Jahr, als es Widerstände gegeben hatte, war die Polizei am Sonntag direkt vor Ort. „Durch ein angebliches Informationsdefizit im Vorfeld war ein gewisses Misstrauen und Emotionen vorhanden. Aufkommende Diskussionen konnten jedoch von den Kollegen in Gesprächen entschärft werden“, berichtet Raimund Pauli, Dienstellenleiter der Polizeiinspektion Zusmarshausen. Die Anwohner konnten davon überzeugt werden, dass die Sperrung notwendig ist. Außerdem, so Pauli, sei bei einer öffentlichen Straße, die für einen bestimmten Zeitraum komplett gesperrt ist, die Rechtslage eindeutig.
„Fast alle Einwohner von Biesel- bach sind betroffen. Aber keiner hat so richtig Bescheid gewusst“, ärgert sich Anwohner Josef Hampp. In einem vom Veranstalter verteilten Flugblatt sei von einer Sperrung von 8 bis 13 Uhr die Rede gewesen. „Eine Sperrung von einer Stunde wäre ertragbar“, meint Hampp, „dann könnte man sich darauf einstellen.“Vielleicht könnte man ja auch die Strecke überdenken. Beim Radrennen um den SchwarzbräuPreis, der ebenfalls durch Bieselbach führt, werde die Straße ja auch nicht gesperrt. „Die fahren nämlich im Pulk und nur in eine Richtung.“
„Wir haben alle offiziellen Genehmigungen, die Strecke abzusperren“, sagt Karl Sendlinger. Der Cheforganisator des Zusmarshauser Triathlons bezeichnet es als unglücklich, dass die Anwohner in Bieselbach nicht mit ins Boot genommen wurden. Deshalb will man sich mit den beiden Bürgermeistern von Zusmarshausen und Horgau nochmals zu einem Gespräch zusammensetzen.
Ansonsten war der 2. Zusmarshauser Triathlon eine absolut gelungene Veranstaltung, wie Sendlinger von vielen Teilnehmern und auch den Kampfrichtern, die vor allem vom Flair rund um den Rothsee begeistert waren, bestätigt wurde. Das soll weiter ausgebaut werden. „Für die Nichtschwimmer ist am Freitagabend ein Nachtlauf um den See angedacht“, verrät Sendlinger. Bis dahin sollen auch kleine Mängel an der Laufstrecke beseitigt werden. „Wir haben da die volle Unterstützung der Gemeinde“, freut sich Sendlinger. Nur in einem Punkt konnte die ihm auch nicht helfen. „Das Wasser war ein bisschen kalt. Und so große Tauchsieder gibt es nicht.“