Augsburger Allgemeine (Land West)
Straßenkehrer, Blasmusik und Frikadellen
Entwicklung Fördermöglichkeiten für den Holzwinkel und das Zusamtal
Bonstetten Seit fast drei Jahren arbeiten fünf Gemeinden im Holzwinkel sowie Altenmünster im Zusamtal auf verschiedenen Gebieten eng zusammen – Stichwort „ILE“, was für „Integrierte ländliche Entwicklung“steht. Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates gab ILEManagerin Simone Hummel einen Überblick über die bisherigen und kommenden Aktivitäten des interkommunalen Projekts von Bonstetten, Adelsried, Heretsried, Emersacker, Welden sowie Altenmünster. In den Genuss dieser Kooperation könnten Schüler wie Senioren aller Orte genauso wie die Gemeinden selbst, etwa bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben, kommen.
So begrüßte Bonstettens Bürgermeister Anton Gleich zum Beispiel die angedachte Möglichkeit, von der Bauhofausstattung der Nachbarn zu profitieren. Etwa durch die Mitnutzung einer Teerschneidemaschine, über die Adelsried verfügt, das Dorf am Stauffersberg dagegen nicht. Ähnlich einem Maschinenring in der Landwirtschaft könnten so die vom ILE-Konzept beschwörten Synergieeffekte greifen. Einer sogenannten Bauhoftafel könne dann entnommen werden, welche Gerätschaften wo vorhanden sind und eventuell ausgeliehen werden können.
Dies sei aber nur ein kleiner Ausschnitt eines ganzen Maßnahmenkatalogs, um Ressourcen zu bündeln und Themen sowie Leistungen aufeinander abzustimmen, wie Hummel betonte: „Davon profitieren gerade ländliche Räume.“
Die studierte Geografin managt das vom Staat mit bis zu 75 Prozent geförderte Projekt von der VG Welden aus und sieht das interessante Vorhaben – dank des Engagements aller beteiligten Gemeinden – mit drei Stellen auch personell gut aufgestellt.
In dieser Hinsicht liegt bei den Musikvereinen der ILE-Mitglieder manches im Argen, beklagen doch viele einen grassierenden Nachwuchsmangel. Dennoch nehmen laut Hummel diese Organisationen „eine wichtige kulturelle Aufgabe wahr und sind sowohl Träger von Brauchtum als auch eine wichtige Stütze für das Heimatgefühl und die Identifikation mit der Region.“
Denen könnte etwa mit einer gemeinsamen Musikschule unter die Arme gegriffen werden, wobei hinter diesem Begriff ein gemeinsamer Verein stehen soll, bei dem die einzelnen Musikerzusammenschlüsse jeweils ihre Kompetenzen einbringen sollen. Der Rathauschef ließ erkennen, dass er dieser Idee nicht abgeneigt sei. Allerdings müsse noch über Details des Vereins beraten werden.
Die älteren Mitbürger der ILERegion wurden bereits zu ihren Bedürfnissen befragt und schlugen in diesem Zusammenhang zum Beispiel organisierte Nachbarschaftshilfen, Bring- und Holdienste und Beratungsangebote vor. An die junge Generation wendet sich das Projekt unter anderem mit einem gemeinsamen „Tag der Ausbildung“am 22. November.