Augsburger Allgemeine (Land West)
Jubelstür me nach Funkstille
Leichtathletik Warum die Mehrkampfmeisterschaften in Horgau beinahe einem Internetausfall zum Opfer gefallen wären. In welchen Altersklassen die Zahlen explodieren
Horgau Internet und Telefon spielten bei den mittel- und nordschwäbischen Vier- und Dreikampfmeisterschaften im Rothtal eine große Rolle. Zuerst bekam Abteilungsleiter Johann Kohler von der SpVgg Auerbach/Streitheim einen Riesenschreck, als am Donnerstag, dem letzten Anmeldetag, Telefon und Internet im Großraum Horgau nicht mehr zu empfangen waren. Der wurde noch größer, als die Bandansage der Störungsstelle erst wieder für Freitagabend die Wiederaufnahme des Betriebs ankündigte. Ohne Internet keine Veranstaltung am Samstag – eine Horrorvorstellung. Doch es klappte letztendlich noch alles und so konnten von den gemeldeten 195 jungen Leichtathleten von neun bis 15 Jahren 185 pünktlich den Kampf um Titel aufnehmen.
Auffallend waren im Vergleich zu den Veranstaltungen der letzten Jahre die unterschiedlichen Teilnehmerzahlen in den acht verschiedenen Altersklassen. Während bei den Älteren Rückgänge zu verzeichnen waren – Grund waren mit Sicherheit die gleichzeitig stattfindenden bayerischen U16-Meisterschaften in Regensburg – explodierten bei den neun- bis elfjährigen Nachwuchsathleten die Meldezahlen. Al- lein 54 männliche und 67 weibliche Teilnehmer, darunter viele, die zum ersten Mal eine Meisterschaft bestritten, stellten die 40 Helfer der Leichtathletik abteilung des Au sri chtersSpVggAuerb ach/ Streitheim vor große Herausforderungen.
Während die Vertreter der angereisten 16 Vereine und Leichtathletik gemeinschaften einen neuen Zeitplan forderten, blieben die Auerbacher bei ihrem Konzept, und die Rechnung ging voll auf. Nur kleine Verzögerungen waren zu verzeichnen, dank der regelkundigen und schnellen Arbeit der Helfer an den Wettkampf stationen. Deshalb freute man sich im Auerbacher Lager auch über das viele Lob der Vereine für die hervorragende Organisation nach Abschluss der Veranstaltung.
Mit 49 Athleten reiste das LAZ Kreis Günzburg an, dementsprechend war auch die Medaillenausbeute. Viermal Platz eins, dreimal Platz zwei und zweimal der dritte Rang, das war neunmal ein Sprung auf die Siegertreppe. Diese Zahl schaffte auch der Nachwuchs der SpVgg Auerbach/Streitheim, während der TSV Schwabmünchen mit acht den dritten Rang im Medaillenspiegel errang. Viermal durften die Gastgeber und Ausrichter über einen Titel jubeln – auch in der Einzelwertung der weiblichen Jugend W15, wo sich zwei Auerbacherinnen im blau-weißen Trikot bis zum letzten Wettbewerb einen erbitterten Kampf um den Titel lieferten. Am Ende gab es das knappste Ergebnis dieser Titelkämpfe, denn Alina Müller setzte sich mit nur einem Punkt Vorsprung und 1.796 zu 1.795 Punkten gegen ihre Vereinskameradin Lisa Kemmerling durch.
Zwei Ausnahmetalente wachsen mit Tobias Stiastny und Lucas Wiedemann heran. Stiastny gewann mit großem Vorsprung den Dreikampf in M11 und auch den Rahmenwettbewerb über 800 Meter, während aufgrund seiner überragenden Sprintleistung Wiedemann Dritter wurde. Am meisten freuten sich die Nachwuchstrainer über die beiden Mannschaftstitel der Mädchen in U12 gegen acht weitere Mannschaften und bei der U14, zeigt es doch die gute Arbeit im Verein auch in der Breite.
Mit John Kaldjob-Nioga hatte auch die LG Reischenau-Zusamtal ein heißes Eisen im Feuer bei der M14, der nicht nur körperlich, sondern auch leistungsmäßig alle anderen Mitbewerber überragte. Dies trifft auch für den Sieger in M15, den Gersthofer Michael Galgon zu.