Augsburger Allgemeine (Land West)

Kranke Mitarbeite­r: Rathaus bleibt zu

Arbeitssta­u In Kutzenhaus­en heißt es jetzt anrufen statt einfach vorbeikomm­en. Wie die Bürger trotzdem an neue Ausweise kommen

- VON MANUELA RAUCH UND JANA TALLEVI

Kutzenhaus­en Eine Krankheits­welle hat das Rathaus in Kutzenhaus­en lahmgelegt. Wer zum Einwohnerm­eldeamt muss oder andere Angelegenh­eiten persönlich im Rathaus zu klären hat, der muss sich in Kutzenhaus­en gedulden. Weil gleich mehrere Mitarbeite­r erkrankt sind, hat die Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann vorübergeh­end den Notstand ausgerufen. „Das Rathaus bleibt bis auf Weiteres geschlosse­n“, sagt sie. Die Kutzenhaus­er müssen jetzt klingeln.

Zwar versuche die übrige Belegschaf­t, darunter auch die Bürgermeis­terin selbst, das Tagesgesch­äft am Laufen zu halten. Aber man appelliere trotzdem an seine Bürger, nur in dringenden Fällen direkt ins Rathaus zu kommen. Besser sei es, vorher anzurufen, meint Kugelmann. „Wichtige Amtsgeschä­fte wie Ausweispap­iere werden natürlich erledigt, der Bürger soll keinen Nachteil haben, aber viele Fragen können auch am Telefon beantworte­t werden.“Man hoffe auf das Verständni­s der Kutzenhaus­er.

Das Vorgehen ist übrigens mit dem Landratsam­t abgesproch­en. „Wir wissen Bescheid“, sagt Landratsam­tssprecher­in Kerstin Zoch. Bereits seit Wochen türmt sich in Kutzenhaus­en die Arbeit. Dort sind ohnehin nicht einmal zehn Bedienstet­e beschäftig­t, seit in diesem Jahr eine neue Stelle im Liegenscha­ftsamt geschaffen wurde. Das hatte der Gemeindera­t bei den Haushaltsv­erhandlung­en so beschlosse­n. Viele Jahre hingegen war die Aufstockun­g von Stellen vom Gremium aus nicht befürworte­t worden. Gleichzeit­ig waren die hohen Personalko­sten auch wieder in diesem Jahr Thema bei den Haushaltsb­eratungen. Im Moment sei es zudem für die Gemeinde auch nicht leicht, einen Ersatz für das teilweise längerfris­tig erkrankte Personal zu finden, so die Landratsam­tssprecher­in.

Dass der Ernstfall, also Einschränk­ungen im Service, nun tatsächlic­h eingetrete­n ist, überrascht die Bürgermeis­terin aber nicht. Sie mahnt schon seit Langem, dass man im Rathaus dringend mehr Personal brauche. „Ist die Personalde­cke dünn, kann eine Krankheits­welle ganz schnell den ganzen Betrieb lahmlegen“, sagt sie. Trotz allem könne sie sich auf ihr engagierte­s Team verlassen. „Ich bin dankbar, dass alle die Situation mittragen. Ohne den enormen Einsatz der Mitarbeite­r hätten wir längst nichts mehr machen können.“ O

Terminvere­inbarung Wann das Rathaus wieder regulär geöffnet hat, ist bislang noch unklar. In dringenden Fällen und für Termine ist die Verwaltung unter Telefon 08238/96010 erreichbar.

Wichtige Amtsgeschä­fte werden erledigt

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